THORONDIR versuchen es mit „Des Wandrers Mär“ zum dritten Mal. Oder anders ausgedrückt: Es war einmal ein Wanderer, der wanderte immerzu in den Proberaum, um dort mit seinen Wandergefährten eine musikalische Erzählung über ihre Wanderungen einzustudieren. Als der Wanderer fertig war, schmiedete er voller Trollzorn aus den Geschichten fast eine Stunde lang ein kitschig verschnörkeltes Schwert, mit dem er sich ins eigene Fleisch schnitt … aber überlebte. Die bayerischen Pagan-Metaller erzielten bei metal.de mit ihren ersten beiden Werken zusammengenommen nur eine unterdurchschnittliche Wertung. Daran ändert auch „Des Wandrers Mär“ nichts.
„Des Wandrers Mär“ von THORONDIR sucht Antworten auf kritische Wertungen
Acht Jahre sind vergangen, seit die Süddeutschen „Aus Jenen Tagen“ veröffentlicht haben. Acht Jahre, um eifrig an den Stellschrauben zu drehen, die laut Kritik nicht ganz fest saßen. Und so ist die Mär von THORONDIR noch immer keine beeindruckende, glaubwürdige Erzählung, sondern erneut – gemäß des Gegenwartsverständnisses des Wortes – eine seltsame Geschichte. „Des Wandrers Mär“ beinhaltet als Konzeptalbum Texte über eine fiktive Welt, die sich am Rand des Abgrunds befindet. In dieser Welt sucht ein Wanderer nach Antworten, die das bevorstehende Ende verhindern können.
Was erwartet man von Pagan Metal? Heroische Gesänge? Check. Folkloristische Elemente? Gibt es. Märchenhafte Texte? Vorhanden. Samtweiche Keyboard-Teppiche? Auch das. Wer beispielsweise OBSCURITY mag, kann sicherlich auch etwas mit THORONDIR anfangen. Außerhalb des Subgenres wird es schwer, neue Anhänger zu finden.
Das, was man auf Youtube hören kann, ist sicher mehr als 4 Pkt. wert. So klingt diese Richtung nun mal und die Songs sind dafür ganz okay. Neue Anhänger außerhalb des Subgenres zu finden sehe ich auch nicht zwingend als künstlerisches Ziel, dass eine Band sich setzen sollte..