Transit - Decent Man On A Desperate Moon

Review

Beim Namen Jan Kenneth Transeth dürften bei einigen interessierten Hörern die Lichter angehen, steht er doch in direkter Verbindung mit Bands wie STILLE OPPRØR, NAERVAER, GREEN CARNATION und vor allem IN THE WOODS.
Wer bei TRANSIT nun etwas ähnliches erwartet, wird eine Überraschung erleben, denn hier widmet sich Transeth vornehmlich alternativem Rock.

Doch das alleine würde dem Album nicht gerecht werden. Transeth scheint auf diesem persönlichen Werk besonders seiner Liebe für rauhen Desert Rock zu frönen, welchen er mit Elementen aus Folk, Stoner und im wahrsten Sinne des Wortes Alternative bereichert.

„Decent Man On A Desperate Moon“ ist eine schöne, kurzweilige und sehr entspannte Reise durch verstaubte Landschaften, endlose Highways und sternenklare Nächte geworden. Das fängt beim stimmungsvollen Opener „Estrangeiro/New Man“ an, bei dem man sich schon fast durch ein kleines Kaff in Nevada stiefeln sieht. Das liegt vor allem am lebhaft-beschwingten Schlagzeug und dem atmosphärisch starken Gitarrenspiel. Mich persönlich erinnert das ein bißchen an SOUVENIR’S YOUNG AMERICA, die diese Stimmung mit ihrer Musik ähnlich gut einfangen. Fehlt quasi nur noch die Mundharmonika.

Und wenn man dann merkt, dass es in diesem Kaff nichts mehr zu holen gibt, setzt man sich einfach in den DeSoto und braust in einer riesigen Staubwolke zu „Bleed On Me“ davon, einer energiegeladenen Rocknummer, die man schon beim ersten Mal als Highlight des Albums empfindet. Im Anschluß dazu der Song „You And Me And Then Some“, der das Beste aus seinen Vorgängern vereint. Auch der Nachfolger schlägt in eine ähnliche Kerbe, bevor es mit dem „Miller Song“ dann etwas nachdenklicher und einfühlsamer wird. Ruhige Momente wie diesen wird es noch häufiger auf dem Album geben (z.B. auch in „Damned If You Don’t“).
Der Reisecharakter von „Decent Man…“ lebt fühlbar von der Entstehungszeit des Albums, die sich von 2004 bis 2006 hinzog. Man spürt die offensichtliche Lebhaftigkeit, mit der die beteiligten Musiker an dieses Werk herangetreten sind, aber gleichzeitig auch das Emotionale und Melancholische, welches von Hauptakteur Transeth getragen wird.

Seine Experimentierfreudigkeit zeigt sich in der Trilogie „Ad Anima“, die die rockenden und ruhigeren Anteile des Albums um elektronische Elemente erweitert. Man hat den Tag hinter sich gelassen und genießt nun die kühle Nacht, die Sterne, die vom Himmel herabblicken und das Zirpen der Grillen in den Gräsern.

TRANSIT’s Debüt strahlt vor allem Gelassenheit aus, und auf diese Stimmung sollte man sich beim Hören auch einlassen können. Die Rocknummern könnten noch etwas bissiger und energischer sein, aber das hätte dann wohl auch den Charakter des Albums beeinflusst. Aber manchmal… ja, da möchte man dann doch gerne noch etwas mehr Wüstensand durch die Luft wirbeln lassen.

Shopping

Transit - Decent Man on a Desperate Moonbei amazon21,61 €
23.05.2008

Shopping

Transit - Decent Man on a Desperate Moonbei amazon21,61 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36706 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare