Unto Ashes - Empty Into White
Peter Mildner 
Freunden der Musik etwas dunklerer Art dürften Unto Ashes seit ihren Alben „Moon Opose Moon“ und „Saturn Return“ hinreichend bekannt sein, traten sie doch stilistisch in die Fußstapfen solcher Koriphäen wie Dead Can Dance oder This Mortal Coil. Auf dem dritten Longplayer distanziert man sich glücklicherweise von Plagiatsversuchen und eventuellen Vorwürfen, stattdessen wird eine eigenständige Linie gefahren. Die Instrumentaliserung geht über die Standardinstrumente hinaus bis hin zur persischen Saz, dem Hurdy Gurdy und dem Cembalo, was sich natürlich mitunter in der orientalischen Stimmung niederschlägt. Zwischendurch wechseln sich die Arrangements hauptsächlich zwischen Gothic und Neoklassik mit sakralen Elementen ab und kreieren dadurch sehr vielfältige atmosphärische Gefühlsebenen, die sich aber vornehmlich auf der düstern Seite bewegen. Die manchmal märchenhafte, öfters träumerische, teils sehnsuchtsvolle aber auch bedrohliche und verstörende Melancholie versetzt den Hörer fast während der gesamten Laufzeit in eine Soundcollage, die locker als verbildlichte Kulisse für Sleepy Hollow hätte dienen können. Diese Atmosphäre setzt sich in den Texten fort, bei denen das Augenmerk besonders auf die musikalische Adaption bekannter Lyrik gelegt wurde. So finden sich neben einem alten Hexenspruch und einem sehr düstern Kinderlied auch die kreativen Ergüsse eines Walter von der Vogelweide oder William Blake vertont. An ein Cover hat man sich auch gewagt und mit „Don´t Fear (The Reaper)“ eine phänomenale akkustische Version des alten Blue Öyster Cult Klassikers abgeliefert. So weiß „Empty Into White“ von Anfang an zu gefallen und ist auch eine Empfehlung an alle, die mit Darkwave bisher nicht so viel am Hut hatten.
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