Vanden Plas - The Empyrean Equation Of The Long Lost Things

Review

VANDEN PLAS sind im deutschen Progressive Metal eine verlässliche Konstante, die im Vier-Jahres-Rhythmus neue Scheiben abliefert. Nachdem die letzten beiden Zyklen Doppelalben hervorbrachten – zuletzt die starken „The Ghost Xperiment“-Platten – fokussiert sich die Truppe mit „The Empyrean Equation Of The Long Lost Things“ wieder auf ein in sich geschlossenes Konzept. Mit sechs Songs und knapp einer Stunde Laufzeit erweckt das Album den Anschein, so sperrig wie sein Titel zu sein, doch das ist nicht der Fall.

VANDEN PLAS liefern von Rocknummer bis Prog-Metal-Epos alles ab

Mit Alessandro Del Vecchio ist erstmals seit dem Debüt ein neuer Mann mit an Bord. Günter Werno gab die Tasteninstrumente nach 34 Jahren Bandzugehörigkeit an den Italiener ab. Del Vecchio gebührt auf dem Titelsong die Ehre, das neue Album zu eröffnen. Sanfte Keyboardklänge entführen zu Beginn des Titelstücks in die Welt der „Long Lost Things“, bevor Stephan Lill mit seinem charakteristischen Gitarrensound einsteigt und das Werk in seiner ganzen Breite startet. Wie auf den vergangenen Scheiben vergehen die acht Minuten des Stücks sehr schnell, was seine Vielseitigkeit unterstreicht.

Mit „My Icarian Flight“ haben VANDEN PLAS die goldrichtige Wahl für eine Single getroffen. Das kürzeste Stück der Platte hat es in sich: Es ist ein flotter Prog-Rock-Song mit eingängigem, prägnantem Refrain. Trotzdem finden wir die versierte Instrumentalarbeit wie bei den anderen Songs vor. Vielschichtig und eingängig – Radio-Prog wäre die treffendste Bezeichnung.

VANDEN PLAS malen musikalische Bilder

„Sanctimonarium“ ist ein tongewaltiges Epos mit Chören, ausufernden Keyboards und ausgefeilten Arrangements. Der Zehnminüter beinhaltet reichlich Melodiebögen und lässt sich in einzelne Akte unterteilen. Zum Schluss schließt sich der Kreis zum Hauptthema, was zeigt, dass VANDEN PLAS bei ihren Kompositionen stets auf eine schlüssige Dramaturgie setzen.

„The Sacrilegious Mind Machine“ ist der Titel, der im Gesamtkonzept etwas untergeht. Es ist kein schlechtes Stück, liegt jedoch „unglücklich“ zwischen spannenderen Tracks. „They Call Me God“ beginnt ruhig und braucht lange, bis es an Fahrt gewinnt. Die aufgestaute Energie entlädt sich in einem pompösen Finale und der Gesang von Andy Kuntz ist hier besonders facettenreich.

Mit „March Of The Saints“ ziehen VANDEN PLAS alle Register. Die im Verlauf des Albums gesponnenen Fäden laufen hier zusammen und vereinen sich zum längsten Stück der Bandgeschichte. Hier gibt keiner mit Spielzeit an, sondern die Gruppe füllt sie sinnvoll aus. Von minutenlangen Prog-Spielereien an Gitarre und Keyboard bis zum mitsingbaren Chorus finden wir alles. Dass das Epos ausklingt wie das Album beginnt ist das Tüpfelchen auf dem „i“ und rundet die Scheibe gelungen ab.

„The Empyrean Equation Of The Long Lost Things“ ist ein weiterer Hochkaräter in der Banddiskografie

Mit „The Empyrean Equation Of The Long Lost Things“ gewinnen VANDEN PLAS den Preis für den sperrigsten Albumtitel des Jahres. Sie fügen ihrer mit Highlights gespickten Diskografie hiermit ein weiteres hinzu. Fans wissen, was sie bekommen und Neuzugang Del Vecchio fügt sich ins Klangkonzept ein, als wäre er immer schon dabei gewesen.

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01.05.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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3 Kommentare zu Vanden Plas - The Empyrean Equation Of The Long Lost Things

  1. Steingrimm sagt:

    Ein durch und durch perfektes Album!

    10/10
  2. runningmelodeath sagt:

    Da habe ich doch glatt 2 Durchläufe von mal wieder richtig guter (Prog mit bissi Metal) Musik hinter mir…….wenns die Jungs jetzt noch schaffen (obwohl die Produktion ist trotzdem erste Sahne…ist halt irgendwie ein Trademark mit den texten was mir nicht so zusagt), dass man auch alle Texte gut durchhören kann gibt´s das nächste Mal ne 9

    8/10
  3. runningmelodeath sagt:

    Weitere Durchläufe. Wunderschön….Aufwertung!

    9/10