Wasserwind - Die Interpretation Des Erlebten

Review

Atmosphärisch, sehnsüchtig, melancholisch, WASSERWIND. Ein Soloprojekt von Can Arslan, das um die Jahreswende 2009/10 entstand, voller Herzblut steckt und mit „Die Interpretation Des Erlebten“ das selbst produzierte Debüt präsentiert.

Alles in allem kann man sagen, die Platte klingt recht schwedisch, á la EF – oder versucht es zumindest. Das rein instrumental gehaltene Album erzählt eine Geschichte verschiedener Eindrücke, die man gut nachspüren kann – der eigenen Interpretation des Gehörten steht dabei natürlich jeder Freiraum zu. Begonnen wird mit typischen Postrock Sounds zur Einstimmung, sehr ruhig und melancholisch. Allerdings ist der Track für ein Intro zu lang – und für einen eigenständigen Song zu redundant, dieselben Sounds wiederholen sich sehr oft. Ab Track II wird es dann treibender, weil auch gitarrenlastiger und damit abwechslungsreicher, Arslan spielt mit Effekten, Spannungsbögen werden durch Ein- und Ausblendung von Sound, mal aprupten, mal fließenden Übergängen aufgebaut, hier offenbart sich die kreative Ader hinter WASSERWIND. Vor allem in dem Longplayer „III“ kommt dies zum Tragen, ein plötzlicher Sturm einer dramatischen Gitarre baut sich gefühlt ewig aus und kommt am Ende bei schon fast doomigen Klängen an. Die einzige aus Harry Potter entlehnte Textpassage „Ist das hier wirklich? Oder findet das bloß in meinem Kopf statt?“ – „Natürlich findet es in deinem Kopf statt. Aber heißt das, dass es nicht real ist?“ verweist noch einmal mit dem Zaunpfahl auf das eigene Kopfkino, eine Zwischenwelt, in der alles geschehen kann, bis der letzte einfühlsam gestaltete Track den Hörer in nachdenklicher Stimmung zurücklässt.

Alles in allem hat das Album schöne kreative Ansätze und Ausdrucksvermögen. Doch leider klingt sowohl die Abmischung als auch die Schlagzeugprogrammierung noch etwas holprig, weshalb die Bewertung hier eher „Gute Ansätze, aber noch in Arbeit“ lautet, als „Alle Daumen hoch!“.

 

31.10.2012

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