Whisper - Aeons Of Decay

Review

Nach ihrer Gründung Ende 2002 und der darauf folgenden Besetzungswechsel, sowie diversen Demoaufnahmen löste sich die italienische Formation WHISPER 2004 wegen bandinterner Probleme zunächst auf. Anfang 2006 reformierte sich die Truppe jedoch wieder, um mit neuem Line-Up und verändertem Musikstil mit „Aeons Of Decay“ ihre erste EP aufzunehmen.

Die vier Stücke sind stilistisch vorrangig durch Gothic und Doom Metal geprägt und zudem bestückt mit klassischen Rock-Elementen. Signifikant ist vor allem die Stimme von Sänger und Bandgründer Tristano Della Corte, der mit seiner klaren tiefen Stimme hauptverantwortlich für den theatralisch symphonischen Anstrich der Musik ist und der sein Können eindrucksvoll zur Schau stellt. Stellenweise erinnert sein säuselnder Klargesang an eine Mischung aus Fernando Ribeiro von MOONSPELL und Schwermut-Altmeister NICK CAVE; eine durchaus interessante Kombination also.
Die Musik ist ansonsten alles andere als kompliziert, die Songs sind simpel strukturiert und bieten eingängige Strophe-Refrain-Schemata, sowie klassische Soli-Parts. Synthesizer und Gesang sorgen für die orchestrale Note, wobei sich die hochdramatischen Passagen mit ruhigen balladesken Zwischensequenzen abwechseln, bzw. sich sinnvoll ergänzen.

Auch wenn das Thema von „Aeons Of Decay“ eher durch Tristesse und daraus resultierender Langsamkeit charakterisiert zu sein scheint, so können diverse Passagen, vor allem die Gitarrensoli, nicht über eine gewisse Spielfreude und Affinität zu klassischer Rock Musik hinwegtäuschen. Dies würde vielleicht auch die Tatsache erklären, dass die erste Aufnahme der Band eine JUDAS PRIEST Coverversion war.
Das letzte Stück präsentiert dann eher Ambient-Klänge, die mitunter an die bizarre Filmmusik von Landsmann und Horrorfilmikone DARIO ARGENTO erinnern.
Der Gesamtsound ist etwas dünn und die Keyboards klingen wie aus der Konserve, aber da es sich bei „Aeons Of Decay“ um eine Eigenproduktion handelt, sind die Erwartungen diesbezüglich ohnehin nicht so hoch gesteckt und zudem verleiht es der Musik einen gewissen 80’s-Charme, der der Band gar nicht mal so schlecht zu Gesicht steht.

WHISPER sind auf jeden Fall eine Band, die man sich als Fan der genannten Stilrichtungen mal anhören sollte, da die von ihnen gewählte Mischung durchaus interessante Ansätze verbirgt und sich dadurch von vielen anderen italienischen Gothic-Metal-Formationen unterscheidet.

27.01.2007

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