Creinium - Hallucinosis

Review

Frische Melodic-Death-Metal-Kost mit leichten Black-Metal-Anleihen und von dichten Keyboard-Flächen unterfüttert? Das Ganze auch noch aus Helsinki? Sofort drängt sich der Vergleich mit Alexi Laihos CHILDREN OF BODOM, wohl einem der erfolgreichsten finnischen Metal-Exporte unserer Zeit, auf. Und nicht zu Unrecht, möchte man sagen. CREINIUM favorisieren dieselben 80er-Synthies wie die Vorreiter aus Espoo. Das Keyboard ist auch auf „Hallucinosis“ weit mehr als ein atmosphärischer Hintergrundteppich. Zudem spielt auch hier ein Aleksi (Holma) – allerdings das Schlagzeug. Sänger Mika Tönning erinnert stimmlich dennoch etwas an den anderen Alexi (Laiho, Saitenhexer), obschon er doch einen wesentlich kraftvolleren und variableren Ton anschlägt. Bisweilen erreicht er fast die rohe Urgewalt eines Mark „Barney“ Greenway (NAPALM DEATH).

Progressiv, aber nur wenige Überraschungen

Die Songs auf „Hallucinosis“ sind überwiegend im Midtempo verortet. Für Gepose und ellenlange Soli ist kein Platz. Dennoch sind CREINIUM auf ihre Art und Weise progressiv. Zwischendurch gibt es die ein oder andere kleine Überraschung, beispielsweise wenn „Passage To An Altered Portrait“ fast zur Hälfte von einer klassischen Piano-Melodie dominiert wird. Die in der Promo-Beschreibung angeführten Elemente aus Folk und Jazz muss man allerdings schon mit der Lupe suchen. Einfacher fällt es da schon, den Black Metal zu identifizieren, wenn er in bester DARK-TRANQUILLITY-Manier wohldosiert einen Song wie „Conscious Eclipse“ verfeinert.

CREINIUM scheitern am Doppelalbum-Syndrom

So ungefähr zur Albummitte geht den Herren von CREINIUM allerdings etwas die Puste aus. Die Riffs und Keyboard-Melodien ähneln sich doch irgendwann sehr und auch in Sachen Songwriting hat man schnell das Gefühl, alles gehört zu haben. Möglicherweise hätte die Band sich auch einen Gefallen getan, wenn sie die Speicherkapazität des Langspielers nicht fast zur Gänze ausgenutzt hätte. So aber befällt „Hallucinosis“ zusätzlich das Doppelalbum-Syndrom, bei dem die gebotene Qualität das (zu) lange Werk einfach nicht so ganz über die Runden bringen will.

CREINIUM sind definitiv kein einfacher CHILDREN-OF-BODOM-Verschnitt – eine Offenbarung allerdings auch nicht. Dafür gerät „Hallucinosis“ einfach zu wenig packend und zu wenig abwechslungsreich.

24.07.2016

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