Enslaved
European Spring Tour 2024

Konzertbericht

Billing: Wayfarer, Svalbard und Enslaved
Konzert vom 23.03.2024 | Hole⁴⁴, Berlin

Für drei Termine begeben sich die Viking/Extreme-Metal-Veteranen ENSLAVED im Frühjahr 2024 nach Deutschland. Ein Ziel ist das Hole⁴⁴ im Berliner Stadtbezirk Neukölln. Der Veranstalter Wizard Promotions kommuniziert die Einlass- und Konzertzeiten sehr vorbildlich und so beginnt die erste Band pünktlich um 19:30 Uhr.

WAYFARER

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Schon das große schwarze Backdrop mit der Aufschrift „WAYFARER AMERICAN GOTHIC“ in Western-Filmklassiker-Schriftart lässt vermuten, in welche Richtung es gehen wird. WAYFARER spielen Black Metal mit atmosphärischer Note, der US-Western-Folklore thematisiert. Wer jetzt an kitschige Country-Performances mit allen Klischees denkt, ist aber auf einer falschen Fährte. Zwar setzt Gitarrist Joe Strong-Truscelli auf einen Stretson-Hut („Cowboyhut“) als Kopfbedeckung, der wirkt mit Anzug aber stilvoll statt peinlich.

Leider ist die Halle zu Beginn etwas spärlich gefüllt. Die Band ist dennoch souverän, hat Spaß und zockt konzentriert und hingebungsvoll ihre Songs, die durch Country/Western-Klänge abwechslungsreich und frisch klingen.

Wer auf experimentellen Black Metal steht, sollte WAYFARER mit seinen Genreüberschreitungen definitiv auf dem Zettel haben. Im Juni gibt es die nächste Chance, die Band live in Deutschland zu sehen.

SVALBARD

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Recht ungewöhnlich wirkt die Wahl der nächsten Band: SVALBARD stehen auf der Bühne. Die Halle ist mittlerweile sehr voll und in einigen Gesprächen hört man heraus, dass sich viele Besucherinnen und Besucher auf den Act freuen. Das Grundgerüst ist Post-Hardcore. Doch SVALBARD zeigen sich vielfältig wie WAYFARER, denn die Engländer verfeinern ihren Sound mit Post Metal, der manchmal an CULT OF LUNA oder AMENRA erinnert.

Während des Konzerts gibt es kleinere Aussetzer an der Gitarre, die jedoch nicht schwer ins Gewicht fallen, da die Band mit ihrer sympathischen Performance glänzt. Das liegt besonders an der charismatischen Sängerin und Gitarristin Serena Cherry. Sie lächelt sich durch den Gig und begeistert mit flexiblem Gesang, den sie sich mit dem zweiten Gitarristen Liam Phelan teilt. Der Sänger schreit seine hohen Shouts kraftvoll, hat aber häufig mit seiner streikenden Gitarre zu kämpfen. Also sieht er keine andere Möglichkeit, als die Gitarre wütend in die Ecke zu feuern und durch eine andere ersetzen zu lassen. Emotionen, die in diesem Moment nachvollziehbar und authentisch sind.

SVALBARD überzeugen mit ihrer intensiven Darbietung auch einige Kritiker, die sie für den heutigen Abend als unpassend empfanden.

ENSLAVED

Galerie mit 29 Bildern: Enslaved - European Spring Tour 2024 in Berlin

Es vergeht einiges an Zeit, bis die Norweger die Bühne betreten. Nach einem langen Intro vom Film „Clockwork Orange“ geht die Truppe mit „Kingdom“ vom aktuellen Album „Heimdal“ in die Vollen. Leider fällt nach den ersten Sekunden auf, dass jemand auf der Bühne fehlt: Ivar Bjørnson, der ein prägendes Mitglied von ENSLAVED ist, fällt familienbedingt aus. Somit liegt es heute an Arve Isdal, alles aus den Saiten herauszuholen. Schade, denn bei einer Band wie ENSLAVED ist jedes Instrument im Signature-Sound wichtig. Dennoch gehen die Mitglieder professionell mit der Situation um, so dass es den meisten Konzertgästen nicht auffällt.

Nachdem man im letzten Jahr noch mit einer speziellen Setlist der ersten Alben beim Party.San vollends überzeugen konnte, legt man heute Wert auf einen guten Mix aus alt und neu. Den ersten Klassiker gibt es mit dem Song „Fenris“ vom Überalbum „Frost“. Die dominanten elektronischen Spielereien bleiben heute jedoch im Hintergrund und die fehlende Klampfe ist bemerkbar.

Wie gut die Songs mit zwei Gitarren klingen, hört man bei „Havenless“ und „Allfadr Odinn“, denn Matt Francis von SVALBARD und Shane Mc Carthy von WAYFARER kommen jeweils als Gastgitarristen auf die Bühne. Schade, dass das Potenzial mit Gastmusikern nicht mehr ausgeschöpft wird. ENSLAVED sind aber Vollprofis genug, um einen Ausfall bestmöglich zu kompensieren.

Nach etwa einer Stunde verabschiedet sich die Band unter verdientem Applaus und entlässt zufriedene Gesichter in die Alt-Berliner Kneipen Neuköllns.

13.04.2024

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