Deez Nuts - Binge & Purgatory

Review

Galerie mit 10 Bildern: Deez Nuts - Summer Breeze Open Air 2023

DEEZ NUTS ziehen das Thema Party auch auf „Binge & Purgatory“ voll durch. Aktuelles Kapitel? Der Tag danach. Die Australier täuschen ihr Zehnjähriges mit „Binge“ schon dramatisch an, relativ schnell gehen JJ Peters und seine Dudes aber mit „Purgatory“ zum Tagesgeschäft über. In den letzten Jahren konnte man Peters in Interviews häufig mit strahlenden Augen über seine kleine Tochter schwärmen hören. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich auch in der Musik der Umschwung bemerkbar macht – wer will der Brut schon eine Sammlung von wütenden und dem Alkohol frönenden Liedern als Erbe hinterlassen?

DEEZ NUTS fordern Inspiration

So macht sich also 2017 etwas Reue bei DEEZ NUTS breit. „We need some inspiration“ fordern DEEZ NUTS in „Commas & Zero“ ein. Ganz schon große Lippe für eine Hardcore-Band ihres Kalibers und mit einem derart begrenzten Innovationsradius. Die Spur zuviel verzeiht man dem Song aber gerne, denn die punkigen Chöre und der zwingende Drive machen alles wieder wett. DEEZ NUTS lassen es mit „Binge & Purgatory“ etwas langsamer angehen, tendieren mehr Richtung Punk und operieren trotzdem durchweg mit herrlich ungehobelten, kratzenden Riffs, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Die Melodien können mehr atmen, werden nicht von „fuck the fuck“ beschmutzt und so erreichen DEEZ NUTS ganz locker eine neue Ebene („Discord“).

„Carried By Six“ fegt als Gegensatz in knappen 30 Sekunden einmal den Pit durch. Die Party geht also weiter, hat allerdings etwas an Niveau gewonnen. „Leb doch mehr wie deine Mutter“ war gestern, jetzt heißt es abschließend „Do Not As I Do“. Man nimmt den Herren auch die ernsteren Töne ab, musikalisch wie inhaltlich und streckenweise schleichen sich einige ausbaufähige Skills ein. Die instrumentalen Flächen in „Cakewalk“ oder das schon fast SICK-OF-IT-ALL-würdige und herrlich springbare „Hedonistic Wasteland“ mit Gröl-Garantie. DEEZ NUTS enthüllen ihr Motto in „For What It’s Worth“ selbst: „Risks only exist if you take it!“ , sie fahren damit erstaunlich gut und der ungewohnt melodische Ausstieg unterstreicht die Aussage noch.

Das Leben führt zwangsläufig zum Tod

Absolut auf Nummer sicher gehen DEEZ NUTS mit ihrer Gästeliste für ihr fünftes Album. „Antidote“ wird unterstützend bebrüllt von TERRORs Scott Vogel und für „Lessons Learned“ wurde sogar das HATEBREED-Urgestein Jamey Jasta gewonnen. Da Peters und Jasta nacheinander die gleiche Strophen sing-rappen kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ganz klar, wer hier die Babos sind und Punch statt Müsli frühstückt. „Binge & Purgatory“ zeigt, dass DEEZ NUTS wissen, was sie beherrschen und was eher nicht. Sie lehnen sich für ihre Verhältnisse diesmal etwas mehr aus dem Fenster, verpassen aber nicht den Zeitpunkt an dem es besser ist, den Kopf wieder einzuziehen und es sich drinnen in der Komfortzone bequem zu machen. Läuft gut rein, wird dein Weltbild nicht erschüttern.

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29.04.2017

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