Underwell - Plan Your Rebirth
Jan Wischkowski
Könnt ihr euch noch an eure Schulzeit erinnern? Die Jugend wird das Phänomen ohnehin kennen. Das der unsichtbaren Mitschüler. Die Rede ist weder von den Klassenclowns, noch den Strebern, noch denen, die einem unsympathisch erscheinen. Es geht um jene Personen, die einem quasi nie auffallen, die da sind, zu denen es aber einfach nichts wirklich Greifbares zu sagen gibt. Etwas vergleichbares findet sich auch bei einigen Veröffentlichungen wieder. In diesem Fall konkretisiert sich das bei UNDERWELLs „Plan Your Rebirth“.
Die Scheibe ärgert einen weder, noch bedarf sie besonderer Aufmerksamkeit. Die Italiener finden sich grob gesagt im inzwischen weitläufigen Feld des Post Hardcore wieder und das war es grundsätzlich schon fast wieder. UNDERWELL setzen zwar auf leicht poppigen, dünnen Gesang, der ebenso okay ist wie das restliche Material. Das plätschert so vor sich hin, weder wirklich mitreießendes noch völlig einfallsloses Riffing, passable Shouts und eben „ganz nette“ Melodien prägen das Gesamtbild. Der eine oder andere Breakdown hat sich auch noch eingeschlichen. Lediglich bei der Produktion (und wenn schon darauf rumgeritten werden muss …) gibt es ein bisschen was Diskutables. Merkwürdig trifft die Entscheidung von UNDERWELL, ihr dünnes Schlagzeug ohne richtigen Druck weit in der Vordergrund zu mischen, dafür aber Geschrei und Gitarren auf’s Abstellgleis zu schieben, wohl am Ehesten. Ebenfalls stutzen lässt mich, dass der Klargesang dann immer wieder dominant die Hauptrolle einnimmt – ganz komisch.
Aber so ist es ja auch mit den bereits benannten Mitschülern, irgendwann fällt einem eine Banalität doch auf und schon rotiert das Gehirn, das etwas bestimmtes über die Person aussagt. Um UNDERWELL aber noch etwas Positives mit auf den Weg zu geben, ganz selten (wie in „Head Will Die“) erfüllt einen die Ahnung, dass „Plan Your Rebirth“ doch ganz nett sein könnte, ja quasi alles wie in der Schule … unscheinbar eben, nett und unauffällig.
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