Ghøstkid - Hollywood Suicide

Review

Soundcheck März 2024# 6 Galerie mit 30 Bildern: Ghøstkid – Exit Emotions EU-Tour 2024 in Stuttgart

„Das größte Problem, das die Kunst heutzutage hat, ist, dass sie nicht mehr weh tut“, behauptet Sebastian „Sushi“ Biesler, Fronter der Gelsenkirchener Metalcorer GHØSTKID. Mit ihrem neuen Release „Hollywood Suicide“ wollen sie provozieren und polarisieren. Der bezeichnende, tiefgehende Gothic-Nu-Metalcore, mit dem sie ihrem Sänger zufolge Kunst kreieren und Grenzen überschreiten wollen, ist inhaltlich gewagt und faszinierend zugleich.

GHØSTKID – faszinierende Provokation und gelebte Bitterkeit

„Hollywood Suicide“ ist eine bitterböse Sammlung von Tracks, deren kalifornische Prägung sich nicht nur im Albumtitel, sondern auch im vom US-amerikanischen Underground inspirierten Sound wiederfindet. Aber nicht nur das: Im Vergleich zum letzten Album sind GHØSTKID insgesamt morbider und perfider unterwegs. War der selbstbetitelte Vorgänger aus dem Jahr 2020 noch eine Art „Freischwimmer“ für Biesler, ist „Hollywood Suicide“ die Manifestation des Ganzen.

Ein tranceartig treibender Beat als Basis. Vocals, die von kreischenden Untertönen zu schnell gesprochenen einzelnen Sätzen wechseln. Hooklines, die in fiese Breakdowns ausufern. Lyrics, die dir an die Kehle greifen. All das macht die Faszination von GHØSTKID aus. Wer süße Momente mit cleanen Vocals oder eine „Quotenballade“ braucht, der sucht hier vergeblich.

„Hollywood Suicide“ ist gelebte Bitterkeit und Verzweiflung. „S3X“ schreit im Refrain „Can you hear me. Can you feel me“ und die Worte sind der beste Beweis für die Grundstimmung der Scheibe.

„Hollywood Suicide“ wirkt tief

GHØSTKID wollen vieles „besonders“ machen und sind genau deshalb besonders düster unterwegs. Die Videos der Band (siehe letzte Auskopplung „Murder“ feat. INHUMAN) sind kleine Blutbäder, die nur das unterstreichen, was inhaltlich in den Songs passiert. Das komplexe Gitarrenriffing wirkt immer wieder wie ein Stützpfeiler für jeden einzelnen rohen, kantigen Moments – es hält alles in einem emotional geschnürten Paket fest zusammen.

„Hollywood Suicide“ legt den Fokus nicht auf einen perfektionistisch abgemischten Sound. Das Augenmerk richtet sich mehr auf die Wirkung jedes Tracks. Und die wirken nachhaltig. Meint man, an dem Punkt zu sein, die Ausrichtung eines Songs greifen zu können, gibt es direkt eine Kehrtwendung und alles ist anders. Da reicht schon ein Schrei oder ein bittersüßer Gesang und nichts ist mehr, wie es vorher war. GHØSTKID spielen und jagen mit dem Hörer und das macht „Hollywood Suicide“ so ungreifbar und abgrundtief gut. Gewagt und gewonnen!

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15.03.2024

It`s all about the he said, she said bullshit.

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