We Saw Worlds Collide - We Saw Worlds Collide

Review

Die Augsburger Post-Hardcore-Formation WE SAW WORLDS COLLIDE ist eine durchaus fleißige Truppe. Bereits ein paar Monate nach Bandgründung Anfang 2012 veröffentlichte der Fünfer die erste Single, dann folgten in diesem Jahr zwei weitere Videos – und nun also das selbstbetitelte Full-Length-Debüt. Darauf bieten die Bayern eine sehr moderne Interpretation des Post-Hardcore, wobei hier und da Bands wie WE ARE THE OCEAN, UNDEROATH oder BLESSTHEFALL Pate gestanden haben dürften. Zudem gibt die Band Einflüsse wie ARISE FROM THE FALLEN oder DEAF HAVANNA an – womit das musikalische Spektrum der Augsburger recht anschaulich umrissen sein dürfte.

Positiv fällt beim ersten Durchlauf zunächst der Sound auf – die Abmischung tönt transparent, druckvoll und zeitgemäß – für ein in Eigenregie produziertes Debüt gebührt den Jungs dafür schon einmal Respekt. Zwar fispeln die Cymbals von Drummer Markus arg dünn um die Ecke, was aber letztlich die einzige Schwäche des Klangbilds ist. Zum Songmaterial an sich: Nach etwa anderthalbminütigem Intro serviert der Fünfer mit „Study Of Decay“ den sehr griffigen Opener, dessen markante Gitarrenmelodien sofort ins Ohr gehen und mitreißen. Frontmann Markus agiert dazu sehr variabel und wechselt immer wieder zwischen Scream- und Klargesang, was sehr flüssig und souverän wirkt. Der Song kulminiert letztlich erwartungsgemäß im sehr eingängigen Refrain. Klar, das ist natürlich alles nicht neu und sonderlich innovativ, was da geboten wird – aber dennoch durchaus packend und glaubhaft.

In der Folge hat die Scheibe allerdings hier und da Probleme, das Anfangsniveau zu halten. Während das energisch treibende und insgesamt etwas flottere „And Now You Carry A Watch“ über die volle Distanz überzeugen kann, gelingt das Tracks wie „A Mirror Called Society“ oder dem abschließenden „Revision“ nur mit Abstrichen. Handwerklich solide und mit netten Melodien im Gepäck, haben die Songs gelegentlich dynamische Hänger – auch weil Scream- und Cleangesang nicht mehr ganz so stimmig zueinander finden, wie noch im Opener. Und so kommt beispielsweise der Beginn von „Forest Of The Faceless“ – eigentlich ein cooler Track – irgendwie schwammig und kraftlos daher. Mit „The Story Of Jason May“, das etwas schmalzig beginnt und später mit Uffta-Beats aufwartet, hat man sogar einen Totalausfall an Bord. Und auch die etwas hölzern bedienten Drums tragen manchmal nicht wirklich zum Hörgenuss bei.

Dennoch: Man spürt die große Menge Herzblut, die in diesem Silberling steckt. Und gerade für ein Debüt ist das alles insgesamt sehr ordentlich und vielversprechend. Würde mich nicht wundern, wenn die nächste Scheibe aus dem Hause WE SAW WORLDS COLLIDE ein richtiger Kracher wird. Dranbleiben, Jungs!

29.10.2013

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