Metal Forces 2025
Gelungene Premiere

Konzertbericht

Billing: Sorcerer, Afsky, Iotunn, High Spirits und Megaton Sword
Konzert vom 20.09.2025 | Markthalle, Hamburg

Am 20. September 2025 fand erstmals das Metal Forces Festival in der Hamburger Markthalle statt. Das vom Hell Over Hammaburg, uns und vielen Kollegen präsentierte Festival lockte mit einer spannenden Genremischung in die Hansestadt und bot mit diversen Verkaufsständen ein passendes Rahmenprogramm.

Metal Forces – Indoor-Festival bei 29 Grad

Niemand konnte ahnen, dass der letzte wirklich warme Sommertag ausgerechnet auf diesen Samstag fallen würde. Hamburg kocht bei knapp 30 Grad und die drückende Wärme ist auch in der Markthalle spürbar. Viele Besucher:innen greifen zu kühlem Bier – das hätte es zwar ohnehin gegeben, doch so gibt es einen Grund mehr, dem Gerstensaft zu frönen.

Da wir uns für die An- und Abreise mit dem Auto entschieden haben, bleiben wir alkoholfrei und investieren unser Geld lieber in Merchandise und Musik – davon gibt es im zum Merch-Flohmarkt umfunktionierten MarX reichlich. Neben CDs, Vinyl und Shirts der auftretenden Bands haben auch Remedy Records und die Plattenkiste, der sympathischste Plattenladen Hamburgs, einen Stand. Festivalshirts sind mit 20 Euro fair bepreist, also sichern wir uns gleich eines und schließen bei den Plattenständen ein paar Lücken in unserer CD-Sammlung.

Nun geht es rüber in die Markthalle, wo MEGATON SWORD sich bereitmachen. Die Band spielt einen gelungenen Mix aus den beiden Alben „Blood Hails Steel – Steel Hails Fire“ und „Might & Power“ sowie der EP „Niralet“. Wir stellen beim Gig fest, dass uns der Titeltrack des Debüts – den wir uns vorab angehört haben – etwas zu sehr gehypt hat, denn die restlichen Stücke sind solider Epic Heavy Metal, aber nicht ganz auf dem gleichen Niveau. Dennoch ist besonders die Leistung des Sängers Uzzy Unchained hervorzuheben – die Power, die er in seine Stimme legt, ist beeindruckend.

Das Publikum erscheint zahlreich und belohnt MEGATON SWORD mit frenetischem Applaus. Die Band scheint viele Fans mitgebracht zu haben, denn die Stimmung geht weit über die eines Openers hinaus.

Von Hard Rock zu Melo-Death und Prog

HIGH SPIRITS liefern einen soliden Hard-Rock-Gig, bei dem viele Anwesende richtig aufdrehen. Die Musik der Kanadier ist gemacht, um Fäuste zu recken, Mähnen zu schütteln und Party zu machen. Durch zahlreiche Liveauftritte und regelmäßige Albumveröffentlichungen hat sich die Band ein Standing in der Szene erspielt und erhält heute Abend die verdiente Bestätigung. Viele Besucher:innen sind wegen der traditionellen Metal-Spielarten hier, was der klassisch orientierten Musik von HIGH SPIRITS entgegenkommt.

Ein – wenn nicht das – Highlight des Abends ist der Auftritt von IOTUNN. „Kinship“ erhielt nicht nur bei uns viel Lob, und viele fiebern dem Auftritt der Dänen entgegen. Da Sänger Jón Aldará dieses Jahr aus persönlichen Gründen pausiert, fragen sich viele, wie sein Ersatz – Morten Bering Bryld von HEIDRA – sich schlägt. Die Antwort: sehr gut! Zwar fehlt ihm etwas die Theatralik seines Kollegen, doch er wechselt ebenso mühelos zwischen epischem Klargesang und fiesen Screams und Growls. Seine Erscheinung mit Kapuzenmantel und langem Bart passt perfekt zur Show.

Die Musik von IOTUNN ist ohnehin über alle Zweifel erhaben. Der Fokus liegt heute Abend auf dem aktuellen Output, von „Access All Worlds“ gibt es nur ein Stück. Das macht bei großartigen Liedern wie „Kinship Elegaic“, „Mistland“ oder „Earth To Sky“ nichts, denn die Band trifft ohnehin fast immer ins Schwarze.

Black- und Doom Metal beenden das Metal Forces

Mit AFSKY folgt ein sprunghafter Anstieg des Härtegrades. Die Black-Metal-Band steht kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums „Fællesskab“. Ihr Set spielen sie ohne große Ansagen und erzeugen mit ihrer intensiven Performance eine völlig andere Stimmung in der Markthalle. Diejenigen, die wegen der klassischen Metal-Spielarten kamen, gehen in dieser Zeit etwas essen oder stöbern bei den Plattenständen. Wer bleibt, erlebt ein atmosphärisches, kraftvolles Set. Danach fühlen wir uns etwas ausgelaugt – fast vergessen wir, dass noch der Headliner folgt.

Ob 90 Minuten SORCERER nach dem AFSKY-Abriss die passende Wahl sind, ist fraglich. Die Markthalle leert sich während des Gigs etwas, was jedoch nicht an der Qualität der schwedischen Epic-Doomer liegt. Die drei Alben „Reign Of The Reaper“, „Lamenting Of The Innocent“ und „The Crowning Of The Fire King“ bilden mit einer Ausnahme die gesamte Setlist. Kein Wunder, schließlich begann die aktive Phase der Band erst vor zehn Jahren. Mit „The Sorcerer“ gibt es zudem noch ein Schmankerl aus den frühen 90ern.

In den ersten Reihen lassen sich die Besucher:innen voll auf den intensiven Sound von SORCERER ein. Langsame Headbanger, die in andere Sphären abgetaucht sind, genießen die Klänge und den ausdrucksstarken Gesang von Anders Engberg. Dieser kündigt an, dass der heutige Auftritt bis auf Weiteres der letzte sei – steht etwa ein neues Album bevor?

Wir haben beim SORCERER-Gig noch viel Spaß und verlassen danach müde die Markthalle. Die Autobahn nach Hause ist frei, sodass wir schnell heimkommen und erschöpft ins Bett fallen. Insgesamt war das Metal Forces 2025 eine gelungene Angelegenheit – wir kommen gerne wieder.

28.09.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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