Body Count
Hoffnung ist alles, was ich habe

Interview

Habt ihr eigentlich bei der Bandgründung mal darüber nachgedacht wie das Publikum sein wird? Bei Ice-T Auftritten in Los Angeles werden doch mehrheitlich schwarze Leute anzutreffen sein und bei BODY COUNT sind es fast nur Weiße.

Darüber haben wir nie nachgedacht, ich spiele Rockgitarre und habe mich nicht damit beschäftigt wie das Publikum vielleicht sein könnte. Wer immer sich für meine Musik interessiert, ist mein Publikum. Es gibt ja auch keine Formel, wenn man diese Musik spielt, wird das Publikum so aussehen. Unsere ersten Konzerte waren mit JANE’S ADDICTION und dann mit D.R.I., das Publikum hat uns also entdeckt und nicht wir das Publikum. Wir wussten auch zu Beginn gar nicht mit wem wir touren könnten, D.R.I. waren genauso im Gespräch wie GUNS ‚N ROSES.

Konzertfoto von Body Count 2018 Grosse Freiheit, Hamburg

Body Count 2018 Grosse Freiheit, Hamburg

Möchtest du eigentlich mit deiner Musik was erreichen oder spielst du Musik um Musik zu spielen?

Wir schreiben in BODY COUNT Texte darüber wo wir herkommen und was in L.A. Passiert. Ich hatte auch mal eine andere Band und da haben sich die gleichen Themen ergeben. Ich kann nun mal keine Songs wie die BEACH BOYS schreiben. Davon habe ich keine Ahnung, ich schreibe darüber wovon ich Ahnung habe.

Die Zeile „The ghetto is not black, the ghetto is poor“ stammt vom neuen Album und ich habe die Aussage von euch zum ersten Mal gehört. Hat es 26 Jahre gebraucht zu der Einsicht zu gelangen?

Wir haben das schon immer gewußt.

Ihr habt es aber als erste ausgesprochen.

Weil wir in der Position dafür sind. Viele Musiker trauen sich nicht ihre Meinung auszusprechen und schreiben ihre Texte einfach zu politisch korrekt. Wir schreiben einfach darüber was wir fühlen und denken.

Kritisiert ihr auch das amerikanische System?

Natürlich. Jeder unserer Sätze ist eine Kritik daran. Die USA sind eine tolle Immobilie, wenn nicht der Besitzer, also die Regierung oder der Präsident, nicht wäre.

In den letzten Jahren kamen immer mehr Alben und Songs auf wie „Fuck the american dream„, „The american dream died“ usw.

Guckt man sich die Nachrichten an, geht es momentan immer über Schießereien von und mit der Polizei und Schießereien an Schulen. Viele Leute wollen Waffen, viele Leute wollen keine Waffen. Einfach ein verrücktes Thema, aus welchen Gründen auch immer. In der Verfassung steht nämlich drin, dass man das Recht hat sich mit einer AK-47 zu verteidigen. (lacht)

Für uns Europäer ist es noch viel verrückter, denn für uns ist es so offensichtlich, dass der freie Zugang zu Waffen einer der Hauptgründe für die Schießereien ist. Bei uns gab es das ja auch an Schulen, aber vielleicht alle paar Jahre mal.

Bei uns müssen sich dafür fast täglich Kinder unter ihren Tischen verstecken und es gibt bewaffnete Security an Schulen. Das ist wie im Kriegsfall. Jeder kann sich ohne Background-Check mit 18 Jahren Waffen zulegen.

Du bist ein vernünftiger Typ, wir sind beide vernünftige Männer, aber wenn das Gespräch unter vernünftigen Leuten auf das Thema Waffen kommt, wird es sofort polarisierend und ganz vernünftige Typen bestehen auf ihr Recht Waffen besitzen zu dürfen. Ich versteh diese Begründungen einfach nicht.

Spielt die generelle Angst vor der Polizei da auch mit rein? Niemand verlässt sich auf die Polizei, sondern versucht sich mit seinen Waffen selbst zu beschützen.

Die Waffen waren mal so gemeint, dass man sich damit vor einer bewaffneten Person schützen konnte. Es basiert alles auf Angst, besonders die Weißen haben Angst, dass ihnen die Schwarzen, die Mexikaner oder sonstwer was wegnehmen könnte. Als würden die Schwarzen in ihre Häuser wie Zombies einfallen.

Ich habe schon vor Jahren mit dem Trinken aufgehört und auch mein Alkoholkonsum basierte auf Angst. Ich will nicht mehr in Angst leben, fuck that.

Du hast es vorhin schon kurz erwähnt, es wird ein neues Album kommen. Was können wir erwarten oder ist es einfach noch zu früh darüber zu reden?

Es ist noch zu früh, aber ich will mehr Gitarre spielen. Wir hatten auf „Bloodlust“ ja auch einen instrumentalen Song bis Ice Lyrics geschrieben hat und er jetzt „God, please believe me“ heißt. Ich werd mal wieder versuchen ein instrumentales Stück auf das Album zu bekommen, mal sehen was daraus wird.

Galerie mit 25 Bildern: Body Count - live in Hamburg 2018

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Quelle: Interview mit Ernie C. am 05.05.2018
13.06.2018

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1 Kommentar zu Body Count - Hoffnung ist alles, was ich habe

  1. nili68 sagt:

    Ich verbinde Ice-T immer noch mit Law & Order haha. Schon komisch den als Gangster Rapper/Metaller zu sehen. Schon klar, dass es die eigentlich schon voll lange gibt. lol