Mandrake
Mandrake

Interview

Mit "The Balance Of Blue" haben MANDRAKE noch ein Album zum Abdriften in düstere Sphären abgeliefert. Was diese Veröffentlichung mit der Ruhe des Wassers verbindet und über andere Inspirationen, sowie seine musikalischen Erfahrungen und Erlebnisse erzählt der Bandgründer & Git. Lutz de Putter.

MandrakeHallo Lutz! Wie geht’s Dir? Bist Du mit den bisherigen Reaktionen auf „The Balance Of Blue“ zufrieden? Na und ich hoffe, Du bist noch nicht genervt von den Interviews?! grin

Hi Karolina. Nein genervt bin ich noch überhaupt nicht von den Interviews. Es tut ja auch gut seine band zu promoten. Bisher bin ich mit den Reaktionen eigentlich überhaupt nicht zufrieden. Bis auf ein paar Ausnahmen sind die Reaktionen eigentlich nicht so gut ausgefallen. Na ja und das demotiviert halt ohne ende.

Oh, das tut mir leid, aber ich denke, im Endeffekt zählt auch, wie man selbst mit seinem Schaffen zufrieden ist.
Bevor ich zu Eurem neusten Album übergehe – Euer Name ist noch für viele unbekannt. Erzähl uns bitte kurz von der Bandgründung und stell uns Mandrake kurz vor.

Mandrake entwickelte sich Ende 1996 aus den Überbleibseln einer Death-Metal-Combo namens Sarcastic. Im Wesentlichen waren es immer noch die gleichen Musiker, nur mit der Hinzunahme von Keyboards und einigen Veränderungen im Musikalischen erschien es sinnvoll einen neuen Namen zu benutzen. Im Frühjahr haben wir unser einziges Demo „Mandragora Offizialis“ aufgenommen und mit einer Auflage von 130 Stück verkauft, verschenkt und verschickt. Kurz darauf bekamen wir ein Angebot von dem Label Last Episode. Ein Deal kam aber nie zustande. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung warum. Das Line-up unterlag zu dem Zeitpunkt schon dem Karussell. Im Sommer 1998 haben wir dann unser Debut „Forever“ aufgenommen und in Eigenregie vertrieben. Außer einigen Samplerbeiträgen und einer Tribute to Type o negative CD ist dann nicht mehr viel passiert, weil wir innerhalb der Band einfach keine Lust mehr aufeinander hatten. Ich hab dann die Konsequenzen gezogen und bin im Sommer 2002 ausgestiegen. Da ich mir den Bandnamen gesichert hatte, hab ich den gleich mitgenommen. Oh man, da hab ich mir echt ganz schnell ein paar Feinde angelacht. Aber so sollte es sein. Unsere damalige neue Sängerin Birgit Lau hab ich dann auch mit ins neue Boot geholt, sowie auch unseren neuen Bassisten Garvin Bösch, der zu dem Zeitpunkt auch noch bei der Bremervörder Band Mephistopheles spielte. Garvin hatte mit Mephistopheles im gleichen Studio aufgenommen wie Mandrake. So kam der Kontakt zustande. Als Schlagzeuger konnte ich dann den Studiobetreiber vom Soundlodge www.soundlodge.de Jörg Uken gewinnen. Wir waren vorher schon sehr gut befreundet und so hatte ich keine Bedenken, dass da irgendwas schief geht. So siehts aus. Mittlerweile spielen wir schon seit 2 1/2 Jahren zusammen und es läuft immer noch super.

Was war die Hauptinspiration bei „The Balance Of Blue“?

Die Hauptinspiration war wieder mal das Wasser und die eher raue Umgebung in der wir hier in Ostfriesland leben.

Was sind Eure Lieblingsbands und denkst Du, auch sie haben einen Einfluss auf Eurem neuen Album hinterlassen?

Hm ich kann dir nicht sagen ob sie wirklich einen Einfluss auf uns gehabt haben. Ich meine im Endeffekt haben wir das Rad ja nicht neu erfunden. Das war aber auch nicht unser Ziel. Zu meinen persönlichen Lieblingsbands gehören Bands wie Deinonychus (immer noch total unterbewertet), Sear Bliss (auch unterbewertet), The Cure, Decoryah (kennt wahrscheinlich keine Sau), Sigur Rós (kennt wahrscheinlich keine Sau Teil2), The Vision Bleak, Ewigheim, Bright Eyes, Klimt 1918, My Dying Bride, The Sisters Of Mercy, Count Raven, Skepticism, Jack Frost, Muse, Placebo, Katatonia (unerreichbar).

Interessante Mischung! Und besonders Sigur Rós gewinnt doch in letzter Zeit an Bekanntheitsgrad?! (auch Decoryah waren vor ein paar Jahren ein Begriff in der Gothicszene – mal am Rande).
Und was sagst Du zu dem Cover und dem CD Titel? Inwiefern tragen sie zu der gesamten Atmosphäre bei bzw. inwiefern sind sie ihre Wiederspiegelung?

Ich weiß nicht inwieweit sie die Atmosphäre einfangen. Aber ich finde der Titel passt sehr gut zu dem Cover.

Der Hauptgedanke, den Ihr mit dem Album ausdrücken wollt?

Der Albumtitel steht zum einen für die Ausgewogenheit und die Ruhe des Wassers in einem See. Nach „Calm the seas“ unserem Debutalbum, entsteht „The balance of blue“. Zum anderen ist damit die Stimmung gemeint: „I am feeling blue“. Besonders in der Lyrik zum Titeltrack wird dies deutlich. Die Person versucht an diesen Gefühlen festzuhalten auch an der Person die mit diesen Gefühlen verbunden ist. Er ertränkt diese Person am Ende in einem See, die visuelle Ausgewogenheit in blau.

Die wichtigsten Elemente in Eurer Musik? Und was denkst Du unterscheidet Mandrake von anderen Bands dieses Genres?

Zuerst mal denke ich nicht dass wir uns so großartig von anderen Bands unseres Genres unterscheiden. Na und ich hoffe dass bei uns immer noch die „echten“ Instrumente wie Gitarre usw. im Vordergrund stehen. Vor allem sollen diese Elemente aber Stimmungen erzeugen. Egal ob atmosphärisch oder was auch immer.

Euer größtes Musikerlebnis bis jetzt? Und was ist Euer größter Wunsch – im Bezug auf Mandrake

Unser größtes Musikerlebnis war zum einen endlich einen Deal zu bekommen. Zum anderen war unser größtes Liveerlebnis das WGT 2004 in Leipzig. Wir wurden da echt sehr gut behandelt und die Zuschauer waren auch echt klasse.

Fällt Dir vielleicht eine witzige Geschichte ein, die Du mit Mandrake verbindest und die Du mit uns gern teilen würdest?

Ja. Die ist noch gar nicht so lange her. Wir haben im Januar in Hagen gespielt. Leider war ich so betrunken, dass ich nicht meine Gitarre stimmen konnte, mein Gitarrenkabel auf dem Männerklo gesucht habe und mich der Mischer im Endeffekt leise gemacht hatte.

Haha, nicht schlecht. Lutz, Du hast auch bei Mephistopheles gespielt und neben Mandrake gibt es auch noch Von Branden… was unterscheidet die beiden von Mandrake und woraus resultieren die Unterschiede?

Bei Mephistopheles habe ich nur als Livegitarrist ausgeholfen. Ich finde die Musik sehr anspruchsvoll, höre so etwas nicht privat und habe das vor allem aus Freundschaft gemacht. Bei von Branden arbeite ich mit dem Sänger von Mephistopheles zusammen. Das ist sehr angenehm da ich da musikalisch wirklich völlige Freiheit habe. Außerdem ist die Musik sehr atmosphärisch wie ich finde. Auch mehr als bei Mandrake. Das gefällt mir sehr gut. Und das arbeiten an Songs ist dadurch dass wir nur zu zweit sind sehr viel unkomplizierter. Ich muss niemanden Rechenschaft ablegen.

Warum gibt es eigentlich Mephistopheles nicht mehr und wann werden wir etwas von Von Branden hören?

Ich glaube Mephistopheles haben gemerkt dass sie an ihre Grenzen gestoßen sind und haben dann keine Herausforderung mehr gesehen. Ich meine sie sind alle unglaublich gute Musiker. Das was sie erreichen konnten haben sie erreicht. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Von von Branden gibt es ja bereits eine Demo-CD mit 3 sehr guten Songs. Wir sind derweil dabei neue Songs zu komponieren und warten auf ein Labelangebot. Die Songs sind unter www.vonbranden.de zum download freigegeben.

Mephistopheles…Von Branden…Mandrake, womit identifizierst Du Dich am meisten und warum?

Das kann ich gar nicht genau sagen. Mandrake ist immer wichtig gewesen. Aber von Branden strahlt eine sehr große Atmosphäre aus die mich einfängt und an der ich auch festhalten möchte.

Kurze Statements zu:

– Frau in der Metalszene

Warum nicht? Metal ist Musik und unabhängig von Geschlecht und Alter.

– Männern mit langen Haaren

Warum nicht? Ist nicht mein Ding, aber wer es mag.

– Gothic

Find ich gut.

– Groupies

Hab ich schon von gehört aber keine Erfahrung mit gemacht.

– Metal Hammer

Ist ganz okay. Ich mag lieber das Legacy und Orkus.
– Studiengebühren

Bin ich von befreit da exmatrikuliert. Ist aber nicht okay.

– Valentienstag 😉

Brauch ich nicht. Liebe findet das ganze Jahr statt oder nicht.

– Metal.de bzw. generell Webzines ?

Find ich klasse. Ich kann mir das kostenlos durchlesen was mich interessiert.

Deine aktuelle Top/Flop Liste? (generell, nicht (nur) im Bezug auf Musik)

Top:
1. Deinonychus – Insomnia
2. Bright eyes – Lua (Track)
3. Sear Bliss – Glory and Perdition
4. Charles Bukowski (alles und immer – da ich so nie werden möchte)
5. Spaghetti aglio et olio con peperoncini (immer)

Flop:
1. Dass ich jetzt doch irgendwann arbeiten muss
2. Die Reviews zur neuen Mandrake Platte
3. Mein Alkoholkonsum zur Gewohnheit wird aus Langeweile
4. Unsere Tour mit Elis und Visions of Atlantis nicht geklappt hat da unsere Sängerin ein Praktikum im Rahmen ihres Studiums absolvieren muss
5. Examensprüfungen

Zukunftspläne? Irgendwelche Konzerte demnächst geplant?

Hm. Momentan habe ich gar keine Pläne. Privat als auch mit der Band. Ich lass alles auf mich zukommen. Blöde Einstellung. Ich weiß.

Warum blöd…manchmal ist diese Einstellung effektiver, als wenn man etwas verkrampft versucht.
Ein ausdrucksstarker Satz (erscheint bei uns als Interviewtitel), der das Interview/Mandrake zusammenfasst und unsere Leser dazu animiert, das Interview anzuklicken?

Liebe die Balance wenn sie Dir in blauen Farben erscheint.

Lutz, ich danke Dir für Deine Antworten! Wünsche Dir und der Band alles Gute für die Zukunft und natürlich viele neue Fans! Deine letzten Worte an Eure Fans, unsere Leser…?

Without you we are nothing!!!!

13.03.2005

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