
Ancient Curse & Sacrosanct
Prog-Power satt
Konzertbericht
Genau ein Jahr nach ihrem letzten Gastspiel im Bremer Meisenfrei kehren ANCIENT CURSE für ein weiteres Konzert in ihrer Heimatstadt zurück. Dieses Mal präsentieren sie ihr Album „Dimension 5“, das im Oktober 2024 erschien. Obendrauf gibt es einen Stapel Klassiker. Mit dabei sind die Niederländer SACROSANCT, die den Abend eröffnen. Beide Bands spielen volle Sets – über zwei Stunden Progressive Metal sind also garantiert. Leider ist das Publikum etwas dünn, was angesichts des günstigen Eintrittspreises und der Bands unverständlich bleibt.
SACROSANCT reisen durch die Bandgeschichte
Zu Beginn wundern wir uns: Der Sänger von SACROSANCT ist nicht derselbe, mit dem die Band ihr aktuelles Album „Kidron“ eingespielt hat. Ein Blick in die Socials zeigt, dass die Band live mit anderem Line-up auftritt – am Mikrofon steht Collin Kock. Er ist kein Unbekannter, denn 1993 nahm er mit SACROSANCT das dritte Album „Tragic Intense“ auf. Davon findet sich auch ein Stück im Set, das ihm laut eigener Aussage besonders viel bedeutet.
Ansonsten präsentiert die Band viele Songs von „Kidron“, die eine Schnittmenge aus progressivem Power- und Thrash Metal bilden. Die Musiker beherrschen ihr Handwerk und Kock erweist sich als starker Livesänger, wodurch die Lieder live an Intensität gewinnen.
Das Publikum verfolgt die Show meist mit Getränk in der Hand. Einige niederländische Hardcore-Fans versuchen zwar, einen Moshpit zu starten, doch das klappt nur bedingt. Die Stimmung ist dennoch bestens, und die Anreise hat sich gelohnt – wie uns ein Besucher aus Nijmegen mit Bierfahne ins Ohr lallt. SACROSANCT können den Abend als Erfolg verbuchen und passen musikalisch hervorragend zu ihren Gastgebern.
ANCIENT CURSE – Alte Nummern und „Dimension 5“
ANCIENT CURSE haben ihre Setlist im Vergleich zu 2024 komplett umgestellt: Alte Stücke eröffnen den Abend, sodass ihr kubanischer Nr.-1-Hit „Plastic Tears“ früh erklingt. Danach folgt ein Großteil des neuen Albums „Dimension 5“. Natürlich sind die Singles „Forevermore“ und „Dimension 5“ dabei, ebenso „Ave Maria“ und das starke Instrumental „Tunnel Vision“.
Dass ANCIENT CURSE Lokalmatadoren sind, zeigt sich schnell: Vor der Bühne jubeln Fans im Bandshirt, die Stimmung ist ausgelassen. Die Musiker wirken eingespielt und haben sichtlich Spaß. Der Sound ist insgesamt gut, auch wenn die Gitarren manchmal etwas mehr Raum vertragen könnten. Die Soli kommen jedoch klar durch und betonen die progressive Seite der Band.
Schön ist der Kontrast zwischen professionellem Spiel und nahbaren Ansagen. Die Moderationen sind freundlich, motivierend und sorgen für ein lockeres Miteinander. Die Band lobt das Meisenfrei für seine Konzertkultur und ruft das Publikum zum Trinken auf, damit die Location profitiert. Wir müssen leider bei Cola bleiben – Cider steht immer noch nicht auf der Karte – erfüllen den Wunsch aber trotzdem.
Nach gut 1,5 Stunden verabschieden sich ANCIENT CURSE. Wir freuen uns, wieder dabei gewesen zu sein, und hoffen, dass die Konzertreihe 2026 fortgesetzt wird. Potenzielle Mitstreiter gäbe es genug.
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 38101 Reviews und lass Dich inspirieren!
Jannik Kleemann
































Kommentare
Sag Deine Meinung!