Sacrosanct - Kidron

Review

SACROSANCT aus den Niederlanden dürften im Jahr 2025 nicht unbedingt über einen großen Bekanntheitsgrad verfügen. In den 90ern legte die Band mit „Truth Is – What Is“, „Recesses For The Depraved“ und „Tragic Intense“ drei spezielle Genrevertreter auf dem Tisch, die als Progressive Thrash oder Technical Thrash Akzente setzten, aber über den Status Geheimtipp nicht hinauskamen. 1994 folgte die Bandauflösung und seit 2017 sind die Herren wieder aktiv. Mit „Kidron“ legen SACROSANCT den Nachfolger des 2018er Release „Necropolis“ auf den Tisch und damit ihren fünften Longplayer in der Bandgeschichte.

SACROSANCT: technisch hochwertig, aber speziell

Die Musik auf den bisherigen LPs von SACROSANCT lässt sich als technisch hochwertig, aber speziell und anspruchsvoll zusammenfassen. Die progressive Schublade steht auch für „Kidron“ sperrangelweit offen, aber der Thrash Metal und das Tempo stehen nicht mehr mit im Vordergrund. Die Band orientiert sich viel mehr an der ein oder anderen bekannten progressiven Metalband, allen voran aus den USA, wo es nicht nur sperrig, sondern auch eingängig und mit einem roten Faden zur Sache geht.

Neun Stücke mit Laufzeiten von mehr als vier bis zu neun Minuten befinden sich auf „Kidron“. Der Auftakt „Marching Days“ könnte sich in der Form auch auf einer aktuellen FATES WARNING oder QUEENSRŸCHE-LP befinden. Technisch anspruchsvoll mit diversen Richtungsveränderungen setzen SACROSANCT eine klare Duftmarke. „Avenging Angel“ legt an Tempo zu und wer dabei die Warrel-Dane-Bands wie SANCTUARY oder NEVERMORE im Kopf hat, der dürfte grundsätzlich nicht verkehrt liegen, auch wenn der Gesang von Max Morton weit entfernt von dem leider verstorbenen US-Sänger ist.

Blastbeats, eine unorthodoxe Melodieführung und einen ordentlichen Härtegrad legt „Prince Of Clowns“ aufs Parkett, „Coming Of The Scorpion“ schielt fast in Richtung progressiven Rock mit einem langen Intro und der eher getragenen Stimmung. Ob “Gethsemane”, “Doorway Of Dreams”, oder „Still Open Sore“: anspruchsvoll sind SACROSANCT und „Kidron“ jederzeit, aber auch immer mit einem roten Faden und nicht verkopft.

„Before It Ends” sticht von seiner Laufzeit hervor, fügt sich musikalisch aber zu den übrigen Stücken, wo der Gesang und die Melodie den Vorzug vor den progressiven Elementen erhält. Die Neuaufnahme von „The Pain Still Lasts“ mit dem jetzigen Sänger Max Morton setzt den Schlusspunkt.

„Kidron“ und progressiver US-Power-Metal aus den Niederlanden

Zusammengefasst liefern SACROSANCT eine progressive Metal-Scheibe, die eher an progressiven US-Power-Metal erinnert, als das die Herren sich an ihren frühen Werken orientieren. 35 Jahre nach ihrem Debüt setzen die Protagonisten auf songdienliche Strukturen und verzichten auf ausufernde Progressivität. Technisch ist das Material hochwertig, sodass Genrefans ihre Lauscher in den Output stecken sollten, auch wenn der große Hit oder progressive A-Ha-Effekt nicht auf der Platte zu finden ist.

Shopping

Sacrosanct - Kidronbei amazon17,98 €
10.03.2025

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

Shopping

Sacrosanct - Kidronbei amazon17,98 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37503 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

2 Kommentare zu Sacrosanct - Kidron

  1. dritsec sagt:

    Ich kann die Wertung von Jürgen so unterschreiben. Das Album ist solide produziert und die Musik ist kraftvoll. Aber es fehlen leider ein paar herausragende Momente. Am mitreißendsten sind die Tracks „Marching Days“, „Coming of the Scorpion“ und die Neueinspielung von „The Pain Still Lasts“

    7/10
  2. ultra.silvam sagt:

    Mh, ich kenn nur Sacroscum, und die sind bei weitem mehr nach meinem Geschmack als Sacrosanct. Absolut nicht mein Fall, daher auch keine Wertung.