36 Crazyfists - Collisions And Castaways

Review

Sei es eine der kleinsten Hinterhof- oder eine der führende Metalcore-Kapellen, ich glaube ich habe durch die Bank weg im Vorfeld keine Phrase, neben „es war der nächste logische Schritt“, häufiger gehört als: „Wir haben die harten Parts noch härter und die soften Teile noch eingängiger gemacht.“ Meistens waren das nichts als hohle Phrasen und die Realität auf Platte sah meist anders aus. Doch bei dem neuen 36 CRAZYFISTS Album „Collisions And Castaways“ trifft dieser Ausspruch den Nagel durchaus auf dem Kopf. Denn die Band aus Alaska schlägt die Brücke zwischen ihrem bisher popigstem Output „A Snowcapped Romance“ und ihrem bisher härtesten „The Tide And Its Takers“.

Allerdings muss vorab gesagt werden, dass „Collisions And Castaways“ auf das erste Hören nicht ganz so eingängig ist wie „A Snowcapped Romance“ und nicht sofort Hits en masse offeriert, da sich viele der Refrains erst mit mehrmaligem hören im Gehirn festsetzten, was der Nachhaltigkeit zugutekommt, nutzt sich das Album doch nicht so schnell ab wie noch der Vorgänger. Dieser Umstand ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass Frontmann Brock Lindow die insgesamt metallastigere Vorlage seiner Instrumentalisten aufnimmt, deutlich mehr shoutet, kreischt und sich oft sehr bissig präsentiert. Die Momente in denen er die Stärken seines einzigartigen gefühlvollen Organs ausspielen kann, werden bedachter eingeflochten, entfalten aber dann wie bei „Caving In Spirals“ oder bei „Waterhaul II“ eine subtile melancholische Atmosphäre, die hervorragend zur Platte und der erneut nautischen Thematik passt.

Die Tradition Gastsänger als Unterstützung einzuladen wird weiter fortgeführt und es wurden Adam Jackson (12 TRIBES) und Raithon Clay (PLANS TO MAKE PERFECT) für „Anchors“ sowie Brandon Davis (ACROSS THE SUN) für „The Deserter“ eingespannt. Den Produzentenjob hat, wie auch auf dem Vorgänger, wieder Gitarrist Steve Holt übernommen. Den Mix und das Mastering hat Andy Sneap besorgt. Zusammen haben die beiden einen fetten, trotzdem organischen Sound zu Recht gezimmert, der den vielen kleinen Details genügend Raum gibt.

„Collisions And Castaways“ wird keinen 36 CRAZYFISTS Fan enttäuschen, liefert die Band doch keine allzu großen Überraschungen und gewohnt gute Kost ab. Einige der Songs kratzen zwar deutlich mehr am Metalcore als früher, aber die Grundausrichtung ist im Großen und Ganzen die Gleiche geblieben. An „A Snowcapped Romance“ kommt aber auch das fünfte Album der Bandgeschichte nicht wirklich ran.

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25.07.2010

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1 Kommentar zu 36 Crazyfists - Collisions And Castaways

  1. medoozapdm sagt:

    Wieder mal ein Album auf das man gewartet hat und ohne im nachhinein enttäuscht zu werden denn ganz im gegenteil, die meisten songs zünden zwar erst nach ein paar durchläufen aber fressen sich dann in die Gehörgange.Mit Liedern wie Reviver, Carving the Spirals und das atmosphärische Waterhaul II, sind Songs für die Ewigkeit entstanden und mit das beste was die Jungs jeh geschrieben haben, da stören auch die zunehmenden metalcore anleihen nicht denn die klingen beiweilen nicht nach 08/15 !!!

    9/10