Black Label Society - Doom Crew Inc.

Review

Bevor Ausnahmegitarrist Zakk Wylde kommendes Jahr zum ersten Mal seit 2007 auf einer OZZY OSBOURNE-Platte zu hören ist, legt er mit „Doom Crew Inc.“ noch schnell ein neues BLACK LABEL SOCIETY-Album vor. Darauf stellt er sein spieltechnisches Können ein weiteres Mal eindrucksvoll unter Beweis.

BLACK LABEL SOCIETY zeigen sich nachdenklich

Gleichzeitig erhält Co-Gitarrist Dario Lorina mehr Soloparts. Dass nun zwei Saitenhexer die Songs veredeln, macht den Sound von BLACK LABEL SOCIETY noch abwechslungsreicher als bisher. Doch auch das Songwriting trägt seinen Teil dazu bei.

Fast könnte man meinen, Wylde sei altersmilde geworden. Mit dem getragenen „End Of Days“, dem zurückhaltenden „You Made Me Want To Live“ sowie den beiden Balladen „Forever And A Day“ und „Farewell Ballad“ fahren BLACK LABEL SOCIETY auffällig viele melancholische Songs auf und setzen den Trend der vorherigen drei Platten fort. In die Kitsch-Falle tappen Wylde und Co. dabei zu keiner Sekunde. Stattdessen kommen diese Tracks als ehrliche, nachdenkliche Nummern daher, die emotional mitreißen.

Doch vergisst die Band nicht, wofür sie allgemeinbekannt sind. „Forsaken“ ist ein knackiger Hard-Rock-Song, der mit schwerem Groove für Aufhorchen sorgt. „Gospel Of Lies“ wiederum kommt mit Doom-Riffs daher, die die frühen Tage von BLACK SABBATH wiederaufleben lässt.

Kritik an „Doom Crew Inc.“ ist Meckern auf hohem Niveau

Alle musikalische Klasse und Abwechslung täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass „Doom Crew Inc.“ mit mehr als einer Stunde Laufzeit ein wenig zu lang geraten ist. So cool das Treiben von Wylde und seiner Truppe auch ist, fehlt es an richtigen Hits, die sich langfristig in die Gehörgänge fräsen. Dadurch kommt nicht der Drang auf, der Platte unbedingt noch einen weiteren Durchlauf zu gönnen.

BLACK LABEL SOCIETY-Fans dürfte das kaum stören. Sie bekommen mit „Doom Crew Inc.“ genau das, was sie erwarten, wenn auch mit einer etwas seichteren Schlagseite. Stoff zum Headbangen ist auf dem Album reichlich vorhanden, die Soli sind virtuos wie eh und je. Da ist alle Kritik am Ende Meckern auf hohem Niveau.

25.11.2021

"Irgendeiner wartet immer."

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