Black Sabbath - Tyr

Review

Ein Album wie „Headless Cross“ hatte sicher niemand von BLACK SABBATH erwartet, nachdem zunächst Ian Gillan die Band nach nur einem Album verließ und die Plattenfirma anschließend darauf bestanden hatte, das halbherzige und als Toni Iommi-Solo-Album geplante „Seventh Star“ unter dem Bandnamen heraus zu bringen. Insofern teilt „Tyr“ das Schicksal von „Mob Rules“, der Nachfolger eines ebenso starken wie beliebten Albums zu sein.

Dabei hat auch „Tyr“ seine Qualitäten. Der Opener „Anno Mundi“ gefällt trotz des recycelten „Zero The Hero“-Riffs. Tony Martin fügt sich einmal mehr hervorragend in den Gesamtsound ein und beherrscht hohe und kraftvolle Metal-Gesänge ebenso wie beinahe sakrale Töne. Der epische Aufbau des Openers zeigt BLACK SABBATH nicht nur in Bestform, sondern auch selbstbewusst genug, um gegen die eigenen Klassiker und die hervorragenden ehemaligen Sänger bestehen zu können.

Der flotte zweite Track „The Law Maker“ ist leider nicht ganz so zwingend, wenn auch grundsätzlich gelungen. Das folgende „Jerusalem“ ist dennoch wesentlich stärker und unterstreicht das Talent Iommis für episch-hymnische Kompositionen. „The Sabbath Stones“ beweist, dass Martin auch einen Dio nicht zu fürchten braucht.

„Valhalla“ hätte mit seinem hymnenhaften Chorus auch gut auf „Headless Cross“ gepasst und scheint aus heutiger Sicht eine große Inspiration für MANOWAR und ihr „Gods Of War“-Schundwerk gewesen zu sein. Auch die beiden Rausschmeißer „Feels Good To Me“ und „Heaven In Black“ fallen nicht nennenswert ab, so dass man zwar nicht von einem Meisterwerk, dafür aber von einem soliden Album sprechen kann.

Noch schöner ist allerdings, dass „Tyr“ zusammen mit „Headless Cross“ beweist, dass schwache Alben wie „Cross Purposes“ und vor allem „Forbidden“ nichts mit den Qualitäten eines Tony Martin zu tun haben. Der singt nämlich absolut fantastisch.

„Tyr“ kann man haben, zwingend notwendig ist es allerdings nicht. Wer sich allerdings gern mit Textkonzepten auseinander setzt, könnte hier glücklich werden, denn „Tyr“ hat eine zusammen hängende Storyline.

01.01.2010
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