Black Sabbath - Cross Purposes

Review

Tony Martin ist nicht zu beneiden. Zuerst musste er gegen Ian Gillan – zählt man „Seventh Star“ als reguläres BLACK SABBATH-Album Glenn Hughes – ansingen, und auf „Cross Purposes“ musste er den erneut verlustig gegangenen Ronnie James Dio ersetzen. Das Ripper-Syndrom vorweg genommen.

Mit dem zwar treibenden aber auch sehr gewöhnlichen „What’s The Use“ beginnt das Album nicht nur für ihn eher unspektakulär. „I Witness“ gefällt da schon eher und erinnert – welche Überraschung – an die Dio-Phase der Band. „Cross Of Thorns“ beginnt eher ruhig und steigert sich dann zu einem beinahe Stadion-kompatiblen Rocker, worauf „Psychophobia“ mit eher deftigem Modern-Riffing daher kommt.

Und hier liegt auch das Problem, BLACK SABBATH hatten 1994 offenbar vollkommen die Orientierung verloren, was mit dem Rohrkrepierer „Forbidden“ ein Jahr später noch auf die Spitze getrieben wurde. Nicht umsonst veröffentlichte Geezer Butler 1995 das hart und modern angelegte „Plastic Planet“-Album mit FEAR FACTORYs Burton C. Bell am Mikro.

So beschränkt sich „Cross Purposes“ auf einige wenige Highlights wie das sphärische „Virtual Death“, das treibende „Immaculate Deception“ – das allerdings anderen Bands besser zu Gesicht gestanden hätte -, das sehnsüchtige „Back To Eden“ und die angenehm unkitschige Halbballade „The Hand That Rocks The Cradle“. „Dying For Love“ ist als kitschige Ballade verzichtbar, das dramatische „Cardinal Sin“ erinnert dagegen ein wenig an beinahe vergessene Tugenden.

Die genannten Qualitäten lassen jedoch eine Sache nicht vergessen: BLACK SABBATH waren 1994 zu einer x-beliebigen und weitgehend austauschbaren Heavy Metal-Band verkommen. Die Magie früherer – und auch späterer – Zeiten stellt sich hier zu keiner Sekunde ein. Bedenkt man den Mangel an klassischem Metal in den Neunzigern, kann man den Zustand der Band als Vorteil werten, dennoch ist „Cross Purposes“ in einem starken Back-Katalog eher überflüssig.

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01.01.2010

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1 Kommentar zu Black Sabbath - Cross Purposes

  1. MetalGerhardt sagt:

    Zurück zu Tony Martin, der damit neben Ozzy zu den Sängern wurde, die auf den meisten Sabbath-Platten zu hören waren. Das Album ist kein Geniestreich, lässt sich aber doch ganz solide anhören. Highlights sind eigentlich kaum zu verzeichnen, aber Martin reißt mit seiner ordentlichen Gesangsleistung doch einiges heraus und insgesamt kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein!

    6/10