Blackbraid - Blackbraid III

Review

Soundcheck Dezember 2025 Special# 1 Galerie mit 12 Bildern: Blackbraid - Soulcrusher Festival 2024

Es war in der ersten Jahreshälfte 2022, als ein einschlägiges Youtube-Portal als Werbeträger für Neuheiten aus dem Black-Metal-Bereich mit dem ersten BLACKBRAID-Track „The River Of Time Flows Through Me“ aufwartete, und damit den Grundstein dafür legte, die Western- und Americana-Thematik im Extrem-Metal salonfähig und gefragt zu machen. Nun, drei Jahre später, ist dies längst geschehen – Protagonist Sgah’gahsowáh hat sein Projekt inzwischen schon ausgiebig über die internationalen Bühnen beworben, inklusive dem einen oder anderen Skandal, der sicherlich zur Entmystifizierung beigetragen hat. Derweil sind zwei Alben erschienen, beide qualitativ durchaus hochwertig.

Sgah’gahsowáh entmystifiziert

Was BLACKBRAID schon längst nicht mehr sind und vielleicht auch nie wirklich waren: Der Mythos eines, abseits seines Pseudonymes, unbekannten, indigenen Black-Metal-Musikers, der immersiv von den Leiden seiner Vorväter erzählt. Das hat man schon auf „I“ nicht wirklich verkörpert und wird dies auch auf dem aktuellen Album „III“ nicht tun. Dazu ist der melodisch orientierte Sound auf allen Scheiben zu klar zugänglich und ohne schmerzhafte Anhaftungen dunkler Historie. Über sämtliche Releases hinweg ist es mittlerweile zur gängigen Praxis geworden, dass atmosphärische Zwischenspiele nicht in die Songs verwoben werden, sondern für sich alleine stehen.

Die melodischen Leads auf Stücken wie „Wardrums At Dawn On The Day Of My Death“ oder dem schleppenden Banger „God Of Black Blood“, dazu mit subtilen Einsätzen traditioneller Instrumente, sind abermals erhaben. Sgah’gahsowáh hat sowohl die richtige produktionstechnische Dynamik für seine Musik gefunden, sowie mit Dauer-Session-Gast Neil Schneider auch den richtigen Mann für den Drive an den Drums. Und doch ist vieles auf „III“ manchmal ein bisschen too much. Das Artwork könnte als Poster in der EMP zum Kassenschlager avancieren und das instrumentale Zwischenspiel „The Earth Is Weeping“ wirkt mit seinen plakativen Naturgeräuschen karikaturesk.

Starke Songs und drohende Paganisierung

BLACKBRAID verstehen sich in aalglatten Arrangements und einem in dieser Hand hervorragenden Songwriting – das stellt „III“ einmal mehr unter Beweis, doch in der atmosphärischen Einfassung dessen droht am Ende des Tunnels eine Paganisierung, mit der sich Anfang der Zweitausender etliche Bands selbst durch die Manege geführt haben. Glücklicherweise sind die Black-Metal-Kompositionen auch auf dem dritten Album des US-amerikanischen Projektes so stark, dass man, auch wenn es manchmal schwerfällt, über diesen Lapsus hinwegsehen kann.

Am Schluss wird es mit „And He Became The Burning Stars…“ und dem super gewählten LORD BELIAL-Cover „Fleshbound“ noch einmal mehr als versöhnlich. Was ob dieses dritten Albums nun wahrhaftig verwundert, ist die Tatsache, dass sich offenbar noch immer kein Label um die Veröffentlichung der BLACKBRAID-Outputs schert. Der Markt dürfte sich mit diesem Album erneut weiter öffnen.

12.09.2025

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1 Kommentar zu Blackbraid - Blackbraid III

  1. metal-maniac sagt:

    Blackbraid machen Blackbraid-Sachen.

    7/10