Brutus (BE) - Live In Brussels

Review

Galerie mit 11 Bildern: Brutus – Rock Hard Festival 2024

Auf wohl kein anderes Patch auf seiner Kutte wurde der Verfasser dieser Zeilen in den letzten Jahren häufiger angesprochen als auf das von BRUTUS. Ja, das Trio aus Belgien hat sich nicht nur in das Herz eines bärtigen metal.de-Redakteurs gespielt, praktisch überall in der Metal-Welt finden sich Fans, die nicht nur das immer noch aktuelle Überwerk „Unison Life“ tief berührt hat. Aber warum, schließlich spielen BRUTUS doch gar keinen Metal im engeren Sinne? Vielleicht kann das kürzlich erschienene zweite Live-Album der Formation um Sängerin/Drummerin Stefanie Mannaerts etwas mehr Licht ins Dunkel bringen.

BRUTUS – Keine Band für ein Live-Album?

BRUTUS sind keine Band für ein Live-Album – das waren mit die ersten Gedanken, als „Live In Brussels“ angekündigt wurde. Nehmen wir es schon einmal vorweg: Die Platte beweist das Gegenteil. Natürlich können nicht alle Songs live exakt so wie auf Platte gesungen werden, wenn Frau Mannaerts gleichzeitig noch Blast-Beat-Attacken raus feuern muss. In der eigentlichen Live-Situation macht das überhaupt nichts, verstärkt es vielmehr noch die vorhandene Energie.

Tatsächlich schaffen es BRUTUS und Crew hier aber nicht nur perfekt, eben diese Energie der Live Shows einzufangen, es wird auch nichts beschönigt, sondern sich vielmehr auf die Stärken der Band und des Songmaterials konzentriert. Natürlich fällt auch auf, wie gut die drei auf der Bühne mittlerweile eingespielt sind, aber vor allem, dass diese Musik nur mit diesen drei Personen funktionieren kann. Während Gitarrist Stijn Vanhoegaerden und Stefanie Mannaerts über weite Strecken in ihrer eigenen Welt versinken, steht Bassist Peter Mulders breitbeinig und mit Dauergrinsen in der Mitte und bearbeitet seinen abgegriffenen Fender-Bass.

Natürlich wurde sich an diesem dritten von drei hintereinander gespielten Abenden in Brüssel, der unter dem Motto „Goodbye Unison Life“ lief, auf das aktuelle Album konzentriert, von dem es bis auf „Dreamlife“ alle Songs in die Setlist geschafft haben. Trotzdem sind es teilweise ganz besonders die älteren Songs („Justice De Julia II“, „Space“, „Sugar Dragon“) die in ihrer aktuellen Live-Fassung noch einmal besonders unter die Haut gehen – gleiches gilt auch für die letzte Single „Paradise“, die hier ordentlich glänzen kann.

BRUTUS machen hier eigentlich alles richtig: Es wurden nicht nur Auszüge, sondern das Konzert in voller Länge festgehalten und dabei auf die schon lange bewährte Live-Crew sowie Leute aus dem Band-Umfeld gesetzt, statt hochspezialisierte aber eben „Fremde“ zu engagieren. Genau darin dürfte ein Grund für die authentische Atmosphäre der Live-Platte liegen, die jeden, der die Band schon einmal live gesehen hat, diese Stimmung noch einmal durchleben lassen dürfte.

Eine Band auf ihrem absoluten Peak – „Live In Brussels“

„Live In Brussels“ zeigt eine Band auf ihrem absoluten Peak, auch wenn man nur hoffen kann, dass dieser sehr lange anhält und wir in Zukunft noch viel mehr großartige Musik von BRUTUS genießen dürfen. Dabei agiert man, wie schon gewohnt, sympathisch und bodenständig, indem die Platte nicht nur als Dreifach-Vinyl, Doppel-CD und VHS-Tape (!) erscheint, sondern auch als Konzertfilm für alle kostenlos und in 4K bei YouTube zur Verfügung gestellt wurde. Dafür einfach nur vielen Dank und großen Respekt!

24.12.2025

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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