Caregah - Osmium

Review

Soundcheck Mai 2025# 20

Immer schön, wenn kleine Bands auch nachträglich noch Beachtung finden. Die Schweden CAREGAH haben ihr Debüt “Osmium” per Selbstvertrieb schon vor zwei Jahren veröffentlicht. In der Zeit wurden Rock Of Angels Records auf die Band aufmerksam und bringen die Scheibe dieses Jahr verstärkt um die Tracks der ebenfalls 2023 erschienenen “Forsaken”-EP neu heraus. Wobei: Schweden? Ja, stimmt wirklich, obwohl das Quartett sich untypisch für Skandinavien anhört und auf den ersten Blick eher wie eine Südstaaten-Kapelle tönt.

CAREGAH: Potential für internationale Bühnen

Positiv auf den ersten Eindruck wirkt sich auf alle Fälle aus, dass “Osmium” wirklich gelungen produziert und gespielt ist. CAREGAH frönen mit ihrem zwischen CROWBAR, DOWN, PANTERA und ganz viel Post-“Justice”-METALLICA zwar einem modernen Sound, der zur Wirkung meist sehr druckvoll abgemischt wird und haben sich diese Maxime ebenfalls zu Herzen genommen – aber die Platte lebt und atmet, der Schlagzeugsound ist hörbar und relativ warm, die Gitarren braten mit saftiger Röhrenzerre durch die Amps. Davon kann sich so manche wesentlich traditionellere zeitgenössische Platte gern eine Scheibe abschneiden.

Auch im kompositorischen Bereich stellen sich CAREGAH alles andere als dumm an und umgehen zumindest einige der üblichen Groove-Metal-Klischees. Da wären metallische Hooks wie in “Steel” oder das geschmackvolle Solo in “Revenge”. Mehr als nur Geschmackssache ist die offensichtliche METALLICA-/James-Hetfield-Verneigung in der Ballade “Tombstone”. Hier imitiert Fronter Marcus Kärregård den METALLICA-Sänger inklusive Country-Flair so sehr, dass einem beim Hören fast ein Cowboyhut aus dem Schädel wächst. Kann man mögen, muss man aber nicht. Im letzten Drittel fällt “Osmium” leicht ab, weil sich in “Smoke Of Doom” beispielsweise dann doch noch einige Standard-Pentatonik-Groove-Metal-Riffs eingeschlichen haben.

“Osmium” ist interessanter als der Großteil der unmittelbaren Konkurrenz

Dass CAREGAH die angenehme Frische der ersten drei Stücke nicht über die gesamte Spielzeit halten können, ist zwar schade, täuscht aber nicht über die Tatsache hinweg, dass die Schweden in ihrem Genre bzw. ihren Genres durchaus einige eigene Akzente setzen können und sich auch die eine oder andere längst etablierte Band ein Beispiel daran nehmen könnte. Dass sich die Schweden an so vielen Stellen ungleich metallischer als der Großteil der Konkurrenz geben, macht sie eben auch ungleich interessanter als die meisten anderen Releases in diesem Bereich.

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08.06.2025

Redakteur

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