Claymords - Scum of the Earth
Markus Endres
Bereits 1993 wurden CLAYMORDS gegründet, wobei die Band zwischen 2003 bis 2008 nicht aktiv war. Es gehört zur nicht gerade alltäglichen Geschichte dieser von Line-Up-Wechseln geplagten Norweger, dass sie erst 2001 eine EP veröffentlichten, und ihr Debütalbum „Theories Written Black“ vor drei Jahren erschien. Nun liegt also mit „Scum Of The Earth“ ihr erst zweites Album vor, welches auch meinen ersten musikalischen Kontakt mit der CLAYMORDS darstellt.
Auf die Ohren gibt es eine nicht gerade alltägliche Mischung aus dunklem Melodic Death Metal, Metalcore, klassischem Heavy, grimmigem Black und Thrash Metal mit progressivem Ansatz. Die intensiven Stücke sind vielfältig gestaltet, mit unerwarteten Verläufen und recht komplex, so dass man einige Durchläufe benötigt, um alle Details zu erfassen und dem Songfluss zu folgen. Da gibt es doomige Teile, klassische Heavy-Metal-Gitarrensoli, fette Gitarrenwände, groovige Parts und Blast Beats, tiefe Growls, Gangshouts, Kreischgesang und dann noch sehr anständigen Klargesang. Generell kann gesagt werden, dass CLAYMORDS mehr Wert auf Musikalität denn Brutalität legen. Die klare, moderne Produktion passt sehr gut zu „Scum Of The Earth“. In den letzten 15 Jahren konnte man klar die Entwicklung von vielen Bands beobachten, mehrere Stile miteinander zu verschmelzen, und CLAYMORDS sind eine davon. Leider ist mir manchmal nicht so ganz klar, wohin die musikalische Reise der Band eigentlich gehen soll. Da gibt es Stücke wie das raue, speedige „Method Of Lies“, simples Riffing a la IMMORTAL, demgegenüber wirken manche Parts beeinflusst von den späteren DEATH, und plötzlich fühle ich mich an SYSTEM OF A DOWN erinnert. Die Wechsel sind oft überraschend, manchmal zu abrupt, für meinen Geschmack treffen hier zu viele verschiedene Stile aufeinander. Dennoch ist „Scum Of The Earth“ ein solides, interessantes Werk, und auch wenn CLAYMORDS nicht vollends überzeugen können, so beweisen sie hohe Musikalität.
Kommentare
Sag Deine Meinung!