Lässt man sich von den Metal Archives eine Liste aller indischen Metalbands ausspucken, dann bekommt man insgesamt gerade einmal 138 Bands angezeigt, bei nur 18 davon steht irgendwo in der Genrebezeichnung „Black Metal“. Mit COSMIC INFUSION aus Mumbai haben wir es also mit waschechten Exoten zu tun – und die können mit dem höchst eingängigen Symphonic Black Metal, den sie auf ihrer selbstbetitelten Debüt-EP spielen, auch gleich einen ordentlichen Teil der internationalen Konkurrenz hinter sich lassen.
Denn obwohl es mit dem Opener „Acronycal Eloge“ eher mittelmäßig anfängt – der Song ist okay, spielt aber aufgrund seiner sehr offensichtlichen Norwegen-Anleihen nicht in der Liga der restlichen EP -, können COSMIC INFUSION im weiteren Verlauf durchaus begeistern: „Burial Of Thy Own“ ist wunderbar eingängig und melodisch, aber nicht abgedroschen, der Klargesang im Refrain setzt dem Ganzen dann die Krone auf, sofern sich für den Hörer „Black Metal“ und „Ohrwurmtauglichkeit“ nicht gegenseitig ausschließen. „Journey“ beginnt etwas abgedroschen mit Sturmgeräuschen aus der Konserve, baut damit aber sehr schön die Stimmung des eigentlichen Songs auf, einem eher zurückhaltenden, aber gerade dadurch bestechenden Downtempo-Stück, das erst gegen Ende wieder schneller wird. „Gothika“ offenbart mehr noch als alles davor die klassischen Einflüsse der Band und endet als wütender Stampfer, während das abschließende „Crepheus – Bringer Of The End“ dann schließlich noch einmal alle Aspekte und Schokoladenseiten der EP in einem Song vereinen kann und somit als würdiger Rausschmeißer dient.
COSMIC INFUSION ist damit sicherlich keine perfekte EP geglückt, aber sie haben immerhin ein richtig schniekes Kleinod hervorgebracht. Freunde von symphonisch-melodischem Black Metal können sich Indien für die Zukunft auf den Zettel schreiben.
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