Cradle Of Filth - Dusk And Her Embrace

Review

Vor kurzem konnte ich ein Exemplar der neuen CRADLE OF FILTH in meinen Händen halten und kann auch wirklich nicht abstreiten, dass dieser neueste Geniestreich der Engländer spieltechnisch absolut sauber und perfekt ist. Selten hörte ich ein Album, das mit einem derart dichten Sound produziert wurde und bei dem die verschiedenen Elemente aus den Bereichen Death-Metal, Black-Metal und Gothic derart miteinander verschmelzen.

Stimmtechnisch wird alles geboten, von weiblichen Vocals über normalen Gesang bis hin zu Gegrunze und dem für Black-Metal-Bands typischen Gekreische, der aber meist reichlich übertrieben wirkt und schon eher ins Gequietsche übergeht. Sehr hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass CRADLE OF FILTH nur einen Sänger haben, was bei der vorliegenden Stimmakrobatik absolut beeindruckend ist.

Dennoch, gerade das Perfekte ist an diesem Album der Schwachpunkt, da der gesamte Longplayer doch reichlich glatt produziert wurde und durch den starken Keyboard-Einsatz das rauhe Feeling, das bei Black-Metal-Alben sonst rüberkommt, gänzlich fehlt. Auch ähneln sich die Songs viel zu sehr, wobei der auf dem Digipak befindliche Bonustrack noch sehr heraussticht und auch eigenartigerweise mit zu den besten Songs der Scheibe gehört.

Textliche Inspirationen holen sich CRADLE OF FILTH aus den verschiedenen Bereichen satanischer Philosophie wie de Sade, Nietzsche oder Crowley. Das ganze noch versüßt mit etwas ägyptischen und akkadischen Einflüssen, ergibt dies recht interessante Texte.

Fazit: Wie produziert man ein Album, das möglich massenkompatibel ist und sich dennoch in Metal- und Gothic-Kreisen gut verkauft? Hört euch diese Scheibe an, dann wisst ihr es.

18.01.1997
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