Die Form - Rayon X

Review

Sie werden einfach nicht müde, ihr Projekt immer wieder mit neuem Leben zu füllen: Auch nach 37 Jahren gehen Philippe Fichot und Eliane P. die Ideen offensichtlich nicht aus, mit „Rayon X“ erscheint nun das neueste Werk der Franzosen und somit der Nachfolger des 2009er Albums „Noir Magnétique“.

Mit der Vorab-Single „Schaulust“ gab es bereits einen ziemlich eingängig-clubtauglichen Vorgeschmack auf „Rayon X“ und auch auf dem Album selbst dominiert diese Ausrichtung. Trotz des Vorhandenseins von komplexen Sounds und Songstrukturen – wie man sie von P. Fichot ja auch gewohnt ist – treten experimentelle Klänge eher in den Hintergrund, was sich schon beim relativ eingängigen Opener „Black Leather Gloves“ zeigt, der zudem vom kontrastreichen Wechselgesang der beiden Protagonisten lebt.

Das bereits bekannte „Schaulust“ setzt diesen Weg noch konsequenter fort, „Rebirth/Redeath“ sorgt dann mit seinen deutlich verstörenderen Sounds & Samples für den ersten Reibungspunkt des Albums. Im weiteren Verlauf kann zunächst das sphärisch-treibende „La 7ème face du dé“ überzeugen, im Gegensatz dazu steht bei „Mecanomania(c)“ und dem äußerst spannend arrangierten „Politik“ vor allem die Clubtauglichkeit im Mittelpunkt.

Ab diesem Zeitpunkt macht sich dann allerdings auch etwas Gleichförmigkeit breit – vielleicht liegen diese Ermüdungserscheinungen seitens des Hörers aber auch daran, dass der Gesang von Eliane P. nach einer gewissen Zeitspanne als etwas „anstrengend“ wahrgenommen werden könnte. Doch auch musikalisch plätschern Songs wie „Perpetual Motion“ oder „Iron Cross“ etwas zu sehr und wenig abwechslungsreich vor sich hin mit der Folge, dass in der zweiten Albumhälfte deutlich weniger Songs im Gedächtnis hängen bleiben, als dies noch zu Beginn des Albums der Fall war.

Insgesamt hinterlässt „Rayon X“ jedoch einen ordentlichen Eindruck, auch wenn manche Songs mit zunehmender Spieldauer austauschbar wirken. Eingefleischte Fans sehen das vielleicht auch nochmal anders und dürften wohl auch dem Inhalt der Bonus-CD mehr abgewinnen, die der limitierten DIN A5-Digipak-Version noch zusätzlich beiliegt. Hier gibt es noch zahlreiche Remixe von Albumtracks sowie den ein oder anderen zusätzlichen Song zu hören – die treuen Fans der Franzosen wird es freuen, für den Normalhörer dürfte jedoch die reguläre Version wirklich völlig ausreichen.

14.10.2014
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