Digression Assassins - Alpha

Review

Wüst ist nicht gleich schlecht, oder doch? Nein, eigentlich nicht, das zeigen zumindest Bands wie WAR FROM A HARLOTS MOUTH in regelmäßigen Abständen immer wieder, Mathcore hat sich durchaus zu einer festen Genre-Institution entwickelt, nicht nur bei Mathematikern, Professoren und Technikern. Doch man kann den Bogen auch überspannen, mit dem Kopf durch die Wand, denn gleichermaßen ist dieser Stil ebenfalls ein Tanz auf einem glühenden Draht über dem Abgrund. Wenn es nämlich nicht richtig funktioniert, bleibt musikalisch nicht viel mehr über als ein wirrer Brei, aus dem niemand so wirklich schlau wird. Ganz so schlimm ist “Alpha“, das zweite Album der Stockholmer DIGRESSION ASSASSINS nun nicht, aber kapitale Fehler drehen den Hörgenuss im Magen doch gewaltig um.

Die Direktion im Sinne der Schweden hat in jedem Fall das Schlagwerk. Es leitet die gesamte Musik, meist schafft es einen Basisrahmen im Mid-Tempo, führt in wilde Ausbrüche hinein und leitet wieder hinaus. Dies ist mir allerdings erst wirklich mit Kopfhörern aufgefallen, wobei ich bei dem ersten richtigen Manko von “Alpha“ angekommen wäre. Insgesamt klingt die instrumentale Ausbreitung auf dieser Platte reichlich schwammig, sodass es manchmal wirklich schwierig wird, der auf dem Papier ohnehin schon ordentlich komplexen Musik weiter folgen können, beziehungsweise deren Einzelheiten für sich aufzunehmen.

Schließlich haben es sich die DIGRESSION ASSASSINS mit ihrem abenteuerlichen Stilmix aus Punk, Metal, Hardcore und Rock-Elementen nicht unbedingt einfach gemacht, und doch ist man phasenweise vom deutlich merklichen Potenzial der Jungs überzeugt. Es kristallisieren sich Stellen heraus, in denen das Album klar nach Sludge klingt, man ist fast schon bereit sich fallen zu lassen, bevor ein unkontrollierter Wutausbruch wieder für Annullierung sorgt. Auch der Titeltrack gilt sicherlich als klarer Lichtblick mit ordentlichen klaren Vocals und einer beinahe transparenten Songstruktur. Ansonsten kommt leider nicht allzu viel rüber, denn einiges geht in der Hektik einfach unter oder klingt simpel zu gewollt undurchsichtig, repräsentative belanglos.

05.09.2011

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