Electric Red - In This Machine

Es ist gerade mal das Debütalbum, und doch geben sich die Iren ELECTRIC RED so professionell, als wären sie schon seit Jahren unterwegs. Ohne Profiunterstützung haben sie mit eigener Hände Arbeit eine ziemlich eindrucksvolle Platte vorgelegt, die den Erwartungen nach ihrer „Ion“-EP mehr als gerecht wird. Was sie spielen, könnte man irgendwie als Heavy Alternative Rock bezeichnen. Die Einflüsse erstrecken sich hörbar von BLACK SABBATH über HELMET, MASTODON, TOOL bis hin zu TAINT, und an einigen Stellen klingt „In This Machine“ tatsächlich so, als wäre es irgendwann Anfang der 90er in den USA entstanden.

Viel roher Charme, schwere, hart rockende Gitarrensounds und dröhnender Bass, dazu das markante Organ des Sängers, der sich mit der Whiskey-gestärkten Stimme von den Instrumenten nicht den Schneid abkaufen lässt. Was in der Hinsicht auch sehr positiv auffällt (vor allem bei „Wasted Days“) ist der mehrstimmige Gesang, bei dem sich die Band im Hintergrund meldet. Ansonsten regieren hier die starken Melodien, zahlreiche Tempi- und Rhythmuswechsel und der vielseitige Charakter der einzelnen Songs. Es ist ein Wechselbad aus Aggression, Dissonanz und Harmonie, Rauhfaser und Samt, wildem Ritt und Entspannung. Nicht selten („Saved Time“) schrammt man haarscharf am Metal vorbei. Mal schaut man zurück in die Vergangenheit und dann wiederum tönt die Musik aus der Post-Moderne, wenn Elemente aus neueren Hardcore- und Rockspielarten durchschimmern. Bei aller Einflussnahme haben sich ELECTRIC RED trotzdem Frische behalten – also nix mit Retroklang. Sollte man als Fan der genannten Bands durchaus mal antesten.

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