Enthroned - Ashspawn
Jannik Kleemann
Enthroned - Ashspawn [Vinyl LP]
Galerie mit 5 Bildern: Enthroned - European Totenritual Crusade 2017 in Wien
Mit „Ashspawn“ legen die belgischen Urgesteine von ENTHRONED ihr zwölftes Album vor. Erneut haben sie sich Zeit gelassen, um ihr Werk reifen zu lassen – der Vorgänger „Cold Black Suns“ erschien 2019. Neun neue Stücke präsentieren die Schwarzheimer, die gewohnt zwischen bestialischer Raserei, Okkultismus und Atmosphäre pendeln.
ENTHRONED liefern neue Beschwörungen ab
Der Black Metal von ENTHRONED ist seit jeher von unkontrollierter, teils dissonanter Raserei geprägt. Seit einigen Alben kommen verstärkt atmosphärische Anteile hinzu, die sich nicht durch Akustikgitarren oder Geflüster definieren. Stattdessen gibt es wahnwitzige Beschwörungen, noiseähnliche Klanglandschaften und eine durchgehend unwohle Stimmung. Daran hat sich auch auf „Ashspawn“ nichts geändert.
Mit trotz ihres Alters jugendlicher Unbarmherzigkeit holzt sich das Black-Metal-Kommando durch seine Tracks. Die Nummern bieten teils ausladende Spielzeiten, sodass Raum für verschiedene Spielereien bleibt. Da das Album rund 50 Minuten dauert, kann es mitunter anstrengend werden, weil die Musik so intensiv wirkt. Hier bietet sich der Old-School-Ansatz einer Vinyl an, bei der man nach einer Seite eine Pause einlegen kann.
Die Produktion ist klirrend kalt und auf größtmögliche Düsternis ausgerichtet. Tieftöner und Bassdrum sind dezent eingewoben, während Gitarren, Screams sowie Becken und Hi-Hats sehr präsent sind. Dadurch knallt die Platte nicht so sehr, wie sie könnte. Mal sehen, wie das live klingt.
„Ashspawn“ ist die neue Platte einer erfahrenen Band
Zwar findet sich wenig Neues auf dem neuesten ENTHRONED-Album, doch die Schwarzheimer machen das Dutzend überzeugend voll. Wer sich wieder einmal entspannt die Kauleiste satanistisch und okkult polieren lassen möchte, kann sich „Ashspawn“ mit weit nach rechts gedrehten Reglern einverleiben.
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