Fauna - Ochre & Ash

Review

Caveman Death Metal erfreut sich ja schon länger einiger Beliebtheit, aber Caveman Black Metal im wörtlichen Sinne ist ein Randphänomen. Die Bezeichnung ist mehr als legitim, wenn man wie die Olympia-Band FAUNA sogar das Cover Artwork von Höhlenmenschen … nun ja, ‘fertigen’ ließ. Was ihr hier sehen könnt, ist eine Fotografie der mit 7000 Jahren ältesten bekannten menschlichen Handabdrücke – zu finden in der Cueva de las Manos im argentinischen Santa Cruz. Doch nicht nur mit dem Cover lässt das Duo prähistorische Impressionen wieder aufleben. Musikalisch schlagen Donnerkeil und Feuerstein in eine ähnliche Kerbe.

FAUNA entführen in archaische Welten

In typischer Manier besteht “Ochre & Ash” aus drei überlangen eigentlichen Songs und drei akustischen Ambient-Intermezzi. In selbigen erzeugen FAUNA mit Samples und Soundkollagen ein rituelles Feeling, das man entweder als prätentiösen Unfug oder gekonnte Einladung zur Realitätsflucht interpretieren kann. Objektiv betrachtet gelingt es der Band tatsächlich, in eine spezielle und geheimnisvolle Aura eintauchen zu lassen, wenngleich die Ambient-Tracks nahezu immer um die Hälfte hätten gekürzt werden sollen. Da die Black-Metal-Stücke ebenfalls Überlänge haben, ist “Ochre & Ash” insgesamt selbst bei wohlwollender Betrachtung entweder eine Geduldsprobe oder eine Lektion in Meditation.

Wobei das angesprochene Wohlwollen keine Überwindung kostet. Könnte man beim ersten Höreindruck noch auf den Gedanken kommen, FAUNA bedienen alltägliche Atmospheric-Black-Metal-Stereotypen, entpuppt sich die Mischung aus PAYSAGE D’HIVER und WOLVES IN THE THRONE ROOM als reizvolle Nische in der ansonsten wohlerkundeten Höhle des Subgenres. Die Songs sind zwar außerordentlich lang, besitzen aber dennoch Spannungsbögen – wenngleich sie manchmal etwas besser auf den Punkt kommen könnten und noch nicht das gleiche fesselnde Potential haben wie das oben genannte Wolfsrudel. Gerade aber die Interludes verbinden die Stücke gekonnt und sorgen für die notwendige Immersion zur mentalen Zeitreise. Vor dem thematischen Hintergrund hätte die Produktion gern auch etwas direkter und wärmer ausfallen können – aber gut, Höhlen haben eben viel Reverb.

“Ochre & Ash” – Mehr als nur interessante Ansätze

Für Atmo- und Cascadian-Black-Metal-Fans bieten FAUNA auf alle Fälle einen interessanten Fund, wenn die Band zumindest noch nicht auf einem ihrer drei vorigen Alben schon ausgegraben wurde. Ob es mit den Klassikern dieser Richtungen mithalten kann, bleibt Geschmackssache. Eine interessante Hörerfahrung, die in fast allen Belangen konsequent konzipiert und umgesetzt wurde, liefern FAUNA in jedem Fall.

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19.09.2025

Redakteur

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