Felsenreich - Tanz Auf Dem Bilderberg

Review

Welche Richtung FELSENREICH so richtig einschlagen wollen, wird bei ihrem vierten Album nicht ersichtlich. Die Band hängt irgendwo zwischen Gothicklängen, Rockelementen und EBM, wirkt aber alles in allem ziemlich unkoordiniert.

Bei mittlerweile vier Alben sollte man meinen, der Stil wäre gefunden, leider wirkt „Tanz auf dem Bilderberg“ schrecklich zusammengewürfelt, erinnert streckenweise an FAUN, wie bei „Die Lichtung der Hoffnung“, was das Ganze nicht besser macht, und dann aber auch wieder beinahe an THE PRODIGY („The Earth“), was durchaus Potenzial erkennen lässt. Die sphärischen instrumentellen Stücke sind durchaus ein netter, wenn auch gewöhnungsbedürftiger Bruch, gehen gut in die nächsten Titel über, die aber leider durch ihre Länge wieder schnell langweilig wirken.

Die weiblichen Vocals von Romy Unger haben Volumen und einen reichlich großen Tonumfang, jedoch wirkt der tiefere Gesang besser, besonders bei den Duetten mit Mathias Sohn auch harmonischer. Die Gitarren sind teilweise zu simpel, auch hier hätte man mehr ausarbeiten können.

Besonders auffällig ist, wie weit weg der Gesamteindruck des Albums eigentlich vom Titel ist – „Tanz“ setzt Stimmung, Power, eine gewisse grundsätzliche BPM-Anzahl voraus – wo ist das auf der Platte? Eine Ballade an der nächsten, teilweise mit zu hohem Gesang, der an der Nervgrenze kratzt, ist keine Grundlage für einen Albumtitel, der Lust auf Party macht. Höhepunkt dieser Stunde voll Höranstrengung ist sicherlich „The Merrow“: Wer versucht, tief und eindrucksvoll zu klingen, und es einfach nicht kann, sollte es lieber lassen.

Nach 58 Minuten Spielzeit bleibt ein einziges Fragezeichen zurück, welche Erfahrung man aus „Tanz auf dem Bilderberg“ ziehen konnte, ist unklar. Zu simple Drums und erdrückende Synthesizer geben dem Album eine Schwere, die es nicht nötig gehabt hätte, eine durchgehende Struktur ist nicht erkennbar, der abwechselnde weibliche und männliche Gesang schwankt impressonstechnisch auch mehr als stark. Für eine Band, die nach vier veröffentlichten  Alben eine gewisse Erfahrung und Richtung aufweisen sollte, nicht ausreichend. FELSENREICH haben teilweise wirklich Potenzial, müssen dieses aber an gewissen Stellen selbst noch erkennen und ausarbeiten, sonst bleiben die Stücke zukünftig auf diesem Niveau, und das wäre fatal.

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05.01.2013

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