Haggefugg - Tanz Und Gloria

Review

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“Tanz Und Gloria“ ist der Nachfolger des Albums “Fass Zum Teufel“ und bereits der dritte Silberling aus dem Hause HAGGEFUGG. Mit Hilfe einer Startnext-Kampagne und kräftigem Eigeneinsatz ist es dem Sextett aus Köln relativ zügig gelungen, die nötigen Mittel bereitzustellen und “Tanz Und Gloria“ aus der Taufe zu heben. Doch was kann das neueste Werk der Kölner Mittelalterrocker?

Würdige Nachfolger von altgedienten Recken?

Auf “Tanz Und Gloria“ bekommt der Zuhörer thematisch nicht nur das olle Mittelalter-Einerlei aus Sauf- und Minneliedern auf die Ohren. Das Album schlägt zum Teil eine deftige, bissig-ironische Richtung zu aktuellen Themen ein und beginnt mit der momentan allseits beliebten Abrechnung mit Social Media und Co. im Song “Spieglein“. Eine ähnliche Geschichte hat “Märchenwald“, das sich mit dem alltäglichen Kampf befasst, Fakten von Falschmeldungen zu unterscheiden. “Daheim“ beschäftigt sich mit dem Gefühl und der Definition von Heimat. “Böses Spiel“ erzählt davon, dass im Leben nichts umsonst ist, nicht einmal das Sterben.

Doch auch für das Genre üblichere Kost wird auf “Tanz Und Gloria“ serviert. “Vagabund“ weckt Erinnerungen an “Wieder Unterwegs“ von SALTATIO MORTIS. Hinter “Mondschein“ vermutet man zunächst eine Ballade, wird jedoch von einem fetzigen Rocksong überrascht. Weiter geht es mit “Kairos“, einem Lied über den gleichnamigen griechischen Gott. “Totentanz“ befasst sich, wie der Titel bereits verrät, mit dem Tod. “Sandkorn“ stellt recht poetisch die Frage nach der Bereitschaft zum Sterben, wenn das letzte Korn gefallen ist.

“Tanz Und Gloria“ liegt eine solide Produktion zugrunde, und die Spielfreude und Power der Band springt schnell auch auf den Zuhörer über. Der Name ist hier Programm und die Musik sorgt dafür, dass niemand lange stillsteht. HAGGEFUGG präsentieren auf “Tanz Und Gloria“ durchweg gut gespielte Rockmusik, aufgepeppt mit Dudelsackklängen. Der musikalische Aspekt des Albums liegt weniger auf der Mittelalter- als vielmehr auf der Rock-Seite. Leider führt das auch zu ein wenig Einheitsbrei, da es bis zur Midtempo-Nummer “Wenn Das Licht Angeht“ keinen nennenswerten Tempowechsel gibt. Eine richtige Ballade zwischendrin wäre schön gewesen.

Tanzbarer Mittelalterrock aus Köln

Man muss nicht besonders angestrengt hinhören um zu bemerken, dass der Stil von HAGGEFUGG nach wie vor schwer von SALTATIO MORTIS beeinflusst ist. Die Songs auf “Tanz Und Gloria“ führen den Hörer gedanklich immer wieder zu Werken aus der Ära zwischen “Aus der Asche“ (2007) und “Das Schwarze IxI“ (2013). Zwar wird die Musik von HAGGEFUGG beim Zielpublikum auf Mittelaltermärkten und Konzerten vermutlich wunderbar funktionieren, denn die Lieder sind bestens dazu geeignet, Menschen mitzureißen. Trotzdem wäre ein Quäntchen mehr HAGGEFUGG für das nächste Album sehr wichtig. Für Fans des Genres zu empfehlen.

24.03.2024

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