Blazing Eternity - A Certain End Of Everything

Review

Spätestens mit “A World To Drown In” aus dem Jahr 2003 haben sich die Dänen BLAZING ETERNITY als Underground-Geheimtipp etabliert. Nach einem durchwachsenen Debüt bot die Truppe eine starke Steigerung und konnte deutlich eigene Akzente setzen. Vor allem in Sachen Songwriting und Gesang versteht es die Band eindrucksvoll, Melancholie mit einem individuellen Ansatz zu verweben.

Die aus Kopenhagen stammende Formation umreißt emotional die Negativität, die Niedergeschlagenheit in einem charmanten Imperfektionismus, der ihren Stücken in all ihrer Zerbrechlichkeit eine sehr eigenwillige und charismatische Note verleiht. Die Band hat eine schwere und verlustreiche Zeit hinter sich, und so ist es nicht verwunderlich, dass das neue Album von Wehmut und Melancholie durchtränkt ist. Nach über zwanzig Jahren ist es ihnen gelungen, dort anzuknüpfen, wo sie mit ihrem letzten Album aufgehört haben.

BLAZING ETERNITY – Im Zeichen des Verschwindens

Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern kommt „A Certain End Of Everything“ wesentlich metallischer daher, ohne seinen leichten Gothic-Touch einzubüßen. Es beschränkt sich auf ein sehr genretypisches Setup und verzichtet weitestgehend auf Ausreißer und Überraschungen. Nicht, dass man das eingespielte Cello oder die Gitarrenklänge von Kim Larsen auf dem Vorgängeralbum als fehl am Platz bezeichnen könnte, aber es gab dem Album schon einen charakteristisch anderen Twist.

Album Nummer drei wirkt insgesamt gereift, fast kitschfrei und verzichtet weitgehend auf die Pathetik der Anfangstage. Dennoch ist es in seiner Traurigkeit erdrückend, schlichtweg niederschmetternd und in seiner schöngeistigen Negativität kein leichtes Hörerlebnis. Die Vocals sind um einiges härter und auch im Riffing kann man im Verhältnis durchaus von einer Steigerung sprechen. Songs wie The Bells kommen mit einem schwer KATATONIA-lastigen Auftaktriff gleich gut in Fahrt, ohne es im Verlauf an Tiefe und Tragik fehlen zu lassen. Man könnte dies als erwachsener und abgeklärter bezeichnen, was aber nicht negativ gewertet werden muss, denn insgesamt kommt es dem Hörfluss in Sachen Dynamik und Vielseitigkeit nur zugute.

A Certain End Of Everything – Emotionaler Imperfektionismus

Die Produktion ist zeitgemäß, lässt aber die für diese Art von Musik notwendige Bodenständigkeit nicht vermissen. Abgesehen von einigen hässlichen Gitarren-Pick-Clippings, die den Hörgenuss an den entsprechenden Stellen stark mindern (unüberhörbar vor allem in den harten Passagen von „The Bells“, „One Thousand Nights“, „Your Mountains Will Drown Again“), gibt es nichts zu meckern.

„A Certain End Of Everything“ greift auch nach über zwanzig Jahren genau diese Gefühlsebene auf und verbindet den Charme der Anfangstage mit einer gewissen Strenge. BLAZING ETERNITY haben ein eindringliches Werk geschrieben, das inhaltlich seinem Titel gerecht wird und das Ende aller Dinge in seiner melancholischen, sehnsuchtsvollen Tragik auf die für die Band typische, insgesamt etwas eindimensionale, aber sehr eindringliche Weise reflektiert. Kein Album für jede Lebenslage, aber der perfekte Soundtrack für düstere, verlustreiche Tage.

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18.04.2024

- perfection is the end of everything -

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