For The Imperium - For The Imperium

Review

Aaaargh! Was ist das denn bitte? Das selbstbetitelte Debut aus dem Hause FOR THE IMPERIUM lässt mich mehr als ein Mal obelixen – „Die spinnen, die Finnen!“ -, aber irgendwie (und das gilt es im weiteren Verlauf meiner Rezension herauszufinden!) üben die 39 Minuten eine Faszination im positivsten Sinne aus, der ich mich nur schwer entziehen kann.

Ich denke, das für mich Erscheckendste an „For The Imperium“ ist, dass es mir ein ums andere Mal vorführt, was für ein musikalischer Spießer doch in mir steckt – bilde ich mir doch sonst immer ein, eher progressiv-avantgardistisch angehauchten Klängen zugeneigt zu sein. Ich ertappe mich bei Genuss (und das ist ausnahmsweise mal kein Euphemismus!) der elf Songs immer wieder bei dem Gedanken „Nein! Das dürfen die doch nicht… das geht nicht… Verdammt, es geht doch!“, und das zum Teil im Sekundentakt. Ich will mir auch gar nicht ausmalen, wie diejenigen Teile meines Freundeskreises auf das Album reagieren, die sonst schon immer sagen „Wenn dir das gefällt, ist mir das bestimmt zu schräg!“…

Wer jetzt zu Recht neugierig ist, was FOR THE IMPERIUM zu bieten haben, sollte sich in erster Näherung vielleicht das Zusammentreffen extremen Metals mit Pop vorstellen: Während der Opener „Ignition“ noch mit DILLINGEReskem Math-/Hardcore beginnt, schlägt „California Girl (Born’n’Raised)“ mit seinem an MARILYN MANSON erinnernden Gesang schon melodischere Töne an, bevor mir „Creator“ mit seinem Groove und den „Nanana“s am Ende vorerst den Rest gibt. Vorerst, denn das folgende „Hero“ geht als astreine Ballade mit sakralen Anklängen durch und löst bei mir im ersten Durchgang Kopfschütteln aus.

Ich kann’s natürlich nicht lassen und muss herausfinden, was in den restlichen sieben Songs wartet: „Until The End“ erinnert mich zeitweise an FRANZ FERDINAND, das nachfolgende „DieDead“ kann eine saucoole Passage melodischen Black Metals aufweisen, klingt aber sonst wie der Output einer Mischung aus 80er Wave-Band und THE DILLINGER ESCAPE PLAN. In „Pike River“ gehören Trance(!)-Elemente und Punkrock mit zum Gebräu, während „Working Class Heroine“ für FOR THE IMPERIUM-Verhältnisse geradezu orthodox daherkommt. „Österbotten“ ist ein zweiter Ruhepol des Albums, „Elisa“ ist offenbar ein Liebeslied, das von dem Kontrast zwischen dem Schmalz von Sänger Hakim Hietikko und einigen schrägen Harmonien lebt, und „Seek For Help“ ist der punkige Rausschmeißer.

Puh, doch alle Songs geschafft. Nochmal bitte! Wer Lust hat, sich seine Hörgewohnheiten durchpusten zu lassen und dabei auch vor streckenweise erschreckend gut gelauntem Metal nicht zurückschreckt, sollte dieses extrem kurzweilige und unterhaltsame Album unbedingt antesten! Anhänger von dem, was man gemeinhin Post-Hardcore nennt und, ohne Scheuklappen auch. Und wer wissen will, wie Pop und Metal Hand in Hand gehen können, ohne konstruiert zu klingen, sollte ebenfalls ein Ohr riskieren. Nananana.

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22.04.2012

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