
FROSTED UNDERGROWTH sind grade frisch im Label-Kerker von Folter Records eingekehrt und entfesseln nun mit „Unchained“ ihr drittes Album. Darauf kredenzen die Black Metaller aus NRW frostiges Second-Wave-Worshipping, das sowohl zum Bandnamen als auch zur langsam näher rückenden kalten Jahreszeit passt.
FROSTED UNDERGROWTH surfen auf der zweiten Welle
Pate für den Sound von FROSTED UNDERGROWTH standen vor allem die Frühwerke norwegischer Szene-Prominenz wie IMMORTAL, GORGOROTH, TAAKE und TSJUDER. Entsprechend gestaltet sich dann auch das Eröffnungstrio ziemlich handfest und gradeheraus. Dabei kommen „Bloodshed In The Name Of God“ und das trefflich betitelte „Glacier On Permafrost“ zwischen eisigen Melodien und flirrendem Tremolo mit schon fast punkigen Uffta-Beats daher, während sich „Master’s Dominion“ in kalter, jedoch mit atmosphärischen Leads gespickter Raserei ergeht.
Eisig sind übrigens auch die permanent am Anschlag gekreischten (und völlig unverständlichen) Vocals von Shouter und Gitarrist Deathroned. Das kann auf Albumlänge etwas anstrengend sein, passt aber natürlich auch zur stilistischen Grundausrichtung und der kalten Atmosphäre, auf die FROSTED UNDERGROWTH hier abzielen.
So weit, so solide. Ein paar besondere Schmankerl gibt es allerding im Verlauf der zweiten Albumhälfte zu bestaunen. So glänzt „Mist Of Plague“ etwa mit sinistren Leadmelodien, die verstärkt an die schwedische Schule des Melodic Black Metal und Bands wie DISSECTION denken lassen. Nach dem atmosphärisch angelegten doch teils etwas windschiefen „Raven Pt. III“ überrascht das anfangs recht energische „Raise The Banner“ in der zweiten Hälfte mit stimmungsvollen Chören. Und beim finalen „Nightsky Above The Dark Absence“ finden FROSTED UNDERGROWTH zwischen nordischer Raserei und epischen Melodien sogar Raum für ein ruhiges Zwischenspiel mit schwummrigen Keyboards, die auf dem Album sonst fast nicht stattfinden. Ein gelungener Schlusspunkt!
„Unchained“ entfesselt frostiges Vergnügen für Genre-Fans
Alles in allem ist „Unchained“ eine ziemlich runde Angelegenheit. Zwar können FROSTED UNDERGROWTH dem klassischen Black Metal zweiter Welle keine neuen Nuancen entlocken und auch sonst tun sich die Nordrhein-Westfalen nicht besonders auffällig hervor. Was sie machen, machen sie aber gut. Abgerundet wird das Ganze von einer angemessen unterkühlten aber insgesamt sehr klaren Produktion.
Wer die oben zitierten Bands oder aktuellere Truppen wie MORK und SPECTRAL WOUND goutiert, sollte jedenfalls unbedingt mal reinhören. Deren Qualität erreichen FROSTED UNDERGROWTH zwar nicht ganz, ein paar frostig-vergnügliche Stunden können Genre-Fans hier aber sicherlich mitnehmen.

Hans Völkel
Frosted Undergrowth - Unchained






























Kommentare
Sag Deine Meinung!