
Wer oder was ist ein GODÜS? Tja, das weiß wohl keiner so genau, vielleicht auch nicht einmal die Band selber, die Fragen bezüglich ihres Namens scheinbar generell mit hochgradig informativen Aussagen à la „GODÜS ist das, was immer du in GODÜS siehst“ abspeist. Auf abstrakter Ebene ist „Phantomgrave: I Am The Catacombs“ ähnlich tautologisch, denn auch nach zig Hördurchläufen bin ich immer noch nicht viel schlauer als zu Beginn.
Ohne Frage: Nekro (oder auch „Nekkro“, wie die Band es wohl schreiben würde) ist dieses Album, ziemlich sogar. Die von „unnötigen“ Mitten befreiten Gitarren werden überwiegend in hohem Tempo malträtiert, bis die Finger bluten. Viele Riffs wirken etwas plan- und ziellos beziehungsweise sind im allgemeinen Schlachtgetümmel kaum noch zu identifizieren. Mit ihrer irgendwie charmanten Chaotik und der öfter mal hysterisch werdenden Vokalabteilung erinnern GODÜS an die offenbar wieder von den Toten auferstandenen KRIEG, die vor allem auf ihrem Debüt „Rise Of The Imperial Hordes“ einen ähnlichen, aber noch improvisationslastigeren Stil fuhren.
Ab und an wird die Raserei unterbrochen und ein bis zur Unkenntlichkeit verzerrter Bass übernimmt die Führung, nur um kurz darauf wieder von der nächsten Prügelattacke verdrängt zu werden. Recht anstrengend ist es, was GODÜS da zusammengeschustert haben – Riffs mit hohem Wiedererkennungswert oder gar Melodien sind absolute Mangelware, auf „Phantomgrave…“ regiert die blanke Disharmonie.
Da zeigt sich auch leider schon der nicht unerhebliche Haken an der Sache: Großartige Unterschiede zwischen den sieben Stücken gibt es eigentlich nicht, weshalb bereits nach einem Drittel der Spielzeit erste Ermüdungseffekte eintreten. Abwechslung ist also rar gesät, doch wer es gerne chaotisch und pechschwarz hat, könnte mit dem Silberling dennoch warm werden.
































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