
Nach fast zehn Jahren Bandgeschichte ruft das Berliner Quintett HÆRESIS mit seinem Debütalbum zum Kampf auf. „Si Vis Pacem Para Bellum” ist nicht nur der Titel des Debütalbums, sondern auch ein Statement, das den inhaltlichen Ansatz des Albums und die Einstellung der Musikerinnen und Musiker klar umreißt. „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor.“ ist somit eine unmissverständliche Botschaft, die musikalisch nicht passender in Form geschliffen hätte werden können.
Von Wut und Verzweiflung
Was als vielschichtiges Projekt begann, das Black Metal mit rudimentären Einflüssen verband, ist inzwischen eine mächtige, visionäre Post-Black-Metal-Apokalypse geworden. In knapp 40 Minuten verpacken sie in ihrer Intensität und Vision einen schweren und intensiven Trip in menschliche Abgründe und an die Grenzen der menschlichen Existenz in all ihren grausigen Facetten – und das in großartiger Musik.
HÆRESIS verbinden in insgesamt vier Albumtracks Wut und Verzweiflung auf packende Weise. Trotz ihrer Wucht und Unbarmherzigkeit werden die Songs vielschichtig, filigran und gefühlvoll in Szene gesetzt. Den Anfang macht der zentrale Opener „Echoes of Ashes”, in dem die Thematik des Aggressionskriegs Russlands gegen die Ukraine behandelt wird. Die Gastvocals werden von den ukrainischen Musikerinnen Yaryna Borynets und Natalya Androsova beigesteuert, die den letzten Teil in ihrer Landessprache darbieten.
Mit „I Who Repel All Light” und „Drifting Beyond Time’s Grasp” nehmen HÆRESIS die Hörerschaft tiefer mit in ihre Klangwelten. Während es auf dem zweiten Track gnadenlos gegen religiösen Fanatismus gewettert wird, übt sich „Drifting …” etwas dezenter. Der Track beginnt getragen und entlädt sich schließlich in reiner Wut. Das abschließende „Eradicate Taciturnity”, das bereits als zweite Singleauskopplung zu hören war, ist sicherlich der vielschichtigste und abwechslungsreichste Track der Scheibe. Er setzt sich kritisch mit gesellschaftlichen Geschlechterstereotypen auseinander und vereint sowohl gesangstechnisch als auch musikalisch noch einmal das komplette Repertoire von HÆRESIS. So bringt er das Album in einem Gefühlssturm der Superlative zum Ausklang.
„Si Vis Pacem Para Bellum” – packendes Debüt mit Tiefgang
Das Debütalbum „Si Vis Pacem Para Bellum” besticht durch starkes Songwriting, großartigen Gitarrensound, eisernes Drumming, inhaltliche Tiefe und eine überzeugende musikalische Umsetzung, die die Band in Topform zeigt. Was sich live bereits manifestiert hat, darf nun auch zu Hause auf dem Plattenteller genossen werden. Wer stark postig angehauchten Black Metal mit klarer politischer Botschaft mag, kommt an diesem Album nicht vorbei.

Haeresis - Si Vis Pacem Para Bellum
Oliver Schreyer






























Das ist echt ein Meisterwerk von einem Debuts !!!! Wo mir die letzte Akhlys manchmal zu technisch war kommen die Berliner mit noch mehr Emotion und Abwechslung um die Ecke !!! Das ist so rund und voller Energie das man nach den 4 Songs sofort noch ne extra Runde haben möchte !! Ganz starker Anwärter auf meine Top 5 !!! Was ein Brett !!!
Wirklich schönes Debüt. Vor allem der erste Track erinnert mich auch ein wenig an Akhlys.
Nimmt mich textlich gut mit und lädt immer wieder dazu ein, das Haupt zur Musik zu bewegen.
Bewegender und krasser Black Metal, Album des Jahres für mich, wird nicht langweilig! Auch live eine Wucht.
Fantastisches Album!