Hellfire Society - The Angry Army

Review

Es kann nicht so richtig schwer sein, ein Industrialprojekt auf die Beine zu stellen. Das dachte sich der italienische Songschreiber, Arrangeur und Hardcoresänger David Gnozzi im Jahre 2001.
Also trommelte er seine Kumpels Trauma, AK-47 und B3N zusammen und schuf aus MARILYN MANSON-Sound und PRODIGY-Beats und tief gestimmten NuMetal-Gitarren HELLFIRE SOCIETY. Kurz darauf folgten erste skandalumwitterte Auftritte und ein Debütalbum mit dem Titel „The Angry Army“ wurde aufgenommen. Davids Haltung zur katholischen Kirche und die unverhohlene Kritik an italienischen Klerikern dürften es letzten Endes gewesen sein, was ihm zur damaligen Zeit den großen Durchbruch verhagelte. Denn als das Album im Kasten und die Band marschbereit war, cancelte das Label kurzerhand seinen Vertrag mit der provokanten Truppe, ersparte sich somit möglichen Ärger und der HELLFIRE SOCIETY den großen Durchbruch.

Heute, acht Jahre später fehlt „The Angry Army“ das neue, aufrührerische Element. Zwar war die Idee, EBM- und Industrialelemente mit Metal zu verbinden bereits im Jahre 2001 nicht mehr neu. Aber die ausgewogene Mischung, mit der David und seine Kollegen hier zu Werke gehen, hätte damals echt eine beträchtliche Breitenwirkung erzielen können. Nicht so kompromisslos brutal wie FEAR FACTORY, nicht so scheinbar dem Untergrund verpflichtet wie DIE KRUPPS- HELLFIRE SOCIETY hätte eine echt große Nische ausfüllen können. Heute, wo der besagte Sound keine Neuigkeit mehr ist, und effektveredelter Gesang und kellertiefe Gitarren zur Grundausstattung vieler Nachwuchskrawallos gehören, dürfte dies mit einem Album wie „The Angry Army“ schwer werden. Zu viele redundante Momente und zu häufiges Wiederholen eigener Ideen machen es eher langweilig, dieses Album zu Ende zu hören.
Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, die Scheibe auf EP-Format zurecht zu stutzen und keinen Longplayer in die Läden zu schieben, der schon knappe acht Jahre auf dem Buckel hat.

So richtig umwerfend sind HELLFIRE SOCIETY im Jahre 2009 nicht, aber sie unterhalten. Als Soundtrack zum Quake Zocken nicht schlecht, beim bewussten Anhören rasch ermüdend- Empfehlung nur für harte Industrialfreaks.

09.08.2009

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