Hellfire Society - Black-OP

HELLFIRE SOCIETY als Bandname klingt cool und mächtig, und wenn man dann noch wie Bandleader David Gnozzi mit so einem perfekt ausdefinierten Sixpack auf den Rippen vorbeistolziert, dann ist das Cover der nächsten Sonic Seducer sicher. Doch leider klingen HFS längst nicht so cool und mächtig – da hilft dann auch der Rippenstahl nicht weiter.

Auf dem Vorgängeralbum „The Angry Army“ ging es gegen Kirche und Popen, und nachdem man damit auch gleich die harte Seite des Business kennenlernen durfte, wettert David Gnozzi anno 2011 gegen die Industrie, in der er trotzdem noch gerne ein Stück aufsteigen würde. „Black-OP“ ist solider, eingängiger Industrial Metal ohne Schnörkel, durchaus groovy und sehr übersichtlich arrangiert. Soll heißen: Schlagzeug, Bass, Gitarren und eine Handvoll Effekte und Schußwaffengeräusche (die Synthesizer sind verschwunden), mehr braucht das Album nicht. Da HFS nicht auf bratzigen Wuchtsound setzen, muss dann auch eine langsame Nummer wie „Once Upon A Time“ zwangsweise in die Hose gehen – das Stück quält sich über fünf Minuten und kommt einfach nicht zum Höhepunkt. Besser sieht es da schon beim Rest aus, der aber irgendwie nicht viel höher als der Durchschnitt trifft.

Das Thema Music-Biz ist nun wahrlich nicht neu, jedes Mal will Dave jemanden umlegen, auch wenn die musikalische Untermalung dazu noch nicht mal bedrohlich wirkt. Die Riffs kommen zwar bewusst hart daher, das Schlagzeug treibt, aber den Haß auf’s Biz, der ja David offensichtlich soweit treibt, dass er auch gern mal ein paar Köpfe rollen lassen würde, kommt hier einfach nicht glaubwürdig und nur verwässert rüber. „Black-OP“ ist ein mäßig unterhaltsames Werk, welches wie schon der Vorgänger zu spät am richtigen Ort auftaucht.

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