HOUSTON SWING ENGINE sind eine dreckige Rockband aus Lausanne in der Schweiz. Zu ihren Einflüssen zählen sie MC 5, THE STOOGES, REFUSED, QUEENS OF THE STONE AGE und alles, ”was Seele hat“.
Auf’s Mainstreammusikgeschäft machen die Eidgenossen ein gepflegtes Häufchen. Dennoch oder gerade deswegen haben sie es in der Vergangenheit immer wieder geschafft, für teils sehr prominente Kollegen eröffnen zu dürfen. So waren sie z.B. mit THE INTERNATIONAL NOISE CONSPIRACY, HELMET, THERAPY?, GWAR, BILLY TALENT, THE EAGLES OF DEATH METAL, McCLUSKEY, ATOMIC BITCHWAX und THE SEWERGROOVES unterwegs.
Dass HOUSTON SWING ENGINE es hierzulande trotzdem erst zu mittelmäßiger Bekanntheit gebracht haben, verwundert mich nicht sonderlich. ”Entre Hommes“, ihr drittes Album, ist laut, sperrig, wenig angenehm und mit nichts mir Bekanntem wirklich vergleichbar.
Ich erkenne einige Parallelen zu den stark KILLING JOKE-lastigen OCTOBER FILE, zu den experimentierfreudigen FAITH NO MORE-Freunden AT THE SOUNDAWN oder zu NIGHTSLIKETHESE. Vielleicht klingen hin und wieder auch die L.A.-Volleulen von SYSTEM OF A DOWN durch- HOUSTON SWING ENGINE brutzeln jedenfalls ein ungewöhnliches und schwer verdauliches Ding.
In gastronomischer Hinsicht könnte man ”Entre Hommes“ am ehesten mit einem Döner oder einer Pizza Calzone vergleichen: niemand weiß so genau was drin ist, so wirklich will man es auch gar nicht wissen- man hat eine grobe Vorstellung vom Geschmack, mit der man auch ziemlich daneben liegen kann. Nach dem Genuss ist man jedoch zufrieden und/oder sicher, sich etwas Leckeres und richtig Gutes angetan zu haben.
Oder man freut sich einfach nur, nicht an einem undefinierbaren Brocken erstickt zu sein.
HOUSTON SWING ENGINE liefern starken Tobak und polarisieren hiermit. Man liebt sie oder man hasst sie- ignorieren kann man sie jedoch nicht. Für Freunde von bewährtem, traditionellen Liedgut sind sie kaum empfehlenswert- wer auf Hardcore, Industrial, Crossover, NuMetal, zornig-hasserfüllten Gesang, unerwartete Wendungen und komplexes Songwriting steht, sollte unseren Nachbarn aus dem Süden wenigstens für ein paar Minuten seine Öhrli leihen. Es lohnt sich.
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