
„KONFESSION is not for everyone, nor is Black Metal“. Ein Satz in verschiedensten Abwandlungen so häufig gehört, sodass dieser seine Wirkung treffsicher verfehlt und zumeist eine Ausrede für musikalische Minderqualitäten ist. Das Wiener Quartett kann einen mit seinem zweiten Album „Im Baumdunkel Des Äthers“ durchaus auf dem falschen Fuß erwischen, denn anfangs mag dieser lieblos zusammengeschrabbelt wirkende Aufguss eben genau das darstellen, was zu befürchten war. KONFESSION klingen wie ein prädestiniertes Ein-Mann-Projekt, sind es aber nicht. Wie instrumentaler Stumpfsinn, sind es aber nicht. Wie inspirationsarme Garagenmusik, sind es aber nicht.
Nichts für Jedermann
Warum jetzt ausgerechnet bei diesen vier Wienern mit „Im Baumdunkel Des Äthers“ im Subtext so viel mehr mitschwingen soll, als das Augenscheinliche, stellen die ersten Durchläufe klar, wenn man denn so ungefähr weiß, worauf man sich einzulassen hat. Das Cover-Artwork sowie das Gesamtauftreten des Projektes implizieren irgendwas in Richtung atmosphärischen Black Metals, womöglich mit eisiger nordischer Kante, doch darauf muss man auch nach knapp 45 Minuten Spielzeit immer noch warten.
Zunächst mal lassen sich KONFESSION sehr viel Zeit, um mit Intros und lang gezogenen Riffketten in die Songs einzuleiten. Auffällig ist der breite Spielraum, den man dem Bassisten Dukkha gegeben hat. Dieser setzt den Grundstein dafür, dass man immer wieder unverkennbare Reminiszenzen an den 70er-Proto-Doom der Marke BLACK SABBATH vorzuweisen hat und diese über die gesamte Platte absolut einnehmend sind. Spätestens beim zweiten Song „The Bonecastle Shatters“ verschwimmen die Grenzen zwischen Totenkopf und Joint.
Totenkopf und Joint
Mit einem absolut organischen, aber dennoch sehr warmen Sound ausgestattet, vermag „Im Baumdunkel des Äthers“ letztlich doch deutlich mehr auszulösen, als ein doomiges Grundgerüst mit etwas Gekeife aus dem Unterholz. Stattdessen bleibt ein maximal kauziges Obskur-Werk zurück, das zwischen verdrogtem Staubrock, Doom- und Black Metal in keine gängigen Grenzen passen will.
Da bleibt es nicht aus, dass nicht alles sitzt – damit sind explizit nicht die manchmal etwas schiefen, aber authentischen Töne der live eingespielten Platte gemeint – und KONFESSION mit ihrem Konzept streckenweise an Übergangsgrenzen stoßen, wie beim letzten, aggressivsten Song „Hunter For The Ibex Crown“. Unterm Strich stimmt es also doch: Das Album ist nichts für jedermann.

Patrick Olbrich































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