Krayenzeit - Tenebra

Review

Galerie mit 20 Bildern: Krayenzeit - In Castellis 2019 auf Burg Wertheim

Mittelalterrock ist 2016 ein äußerst beliebtes Genre. Anders kann man es sich nicht erklären, dass sämtliche große Namen in diesem Jahr ein neues Album veröffentlicht haben bzw. dies noch vorhaben. Doch auch aufstrebende junge Bands wie beispielsweise KRAYENZEIT veröffentlichen neue Stücke. “Tenebra“ heißt das neue Album der Band, die SCHANDMAUL auf ihrer kommenden Tour supporten werden. Da schadet es doch nicht, sich vorab ein Bild von “Tenebra“ zu machen.

Mit einem düsteren Intro eröffnen KRAYENZEIT die Platte. Man vernimmt krächzende Raben, Glockengeläut und Mönchsgesang, also alles in allem ein vielversprechender Anfang. Doch nahezu alles, was man nach dem Intro vernehmen kann ist herkömmlicher Mittelalterrock ohne wirkliche Überraschung. Der Titeltrack glänzt mit einfallslosen Lyrics (“Uns gehört die Nacht“), die man schon allzu oft irgendwo gehört hat, “Narrenschiff“ hinterlässt allenfalls einen recht kitschigen Eindruck und “Ein Tänzchen (mit Strick-Jig)“ ist schlichtweg langweilig. Mit “In Vino Veritas“ ist der Versuch zu erkennen, ein Trinklied zu komponieren, der leider in der Belanglosigkeit endet. Ein Party-Song kann eben auch nicht nur durch die simple Erwähnung des zu konsumierenden Getränks entstehen.

Nichtsdestotrotz haben KRAYENZEIT oft sehr schöne Ansätze. Die Instrumentierung überrascht beispielsweise an vielen Stellen durch ihre Vielseitigkeit und präsentiert der Hörerschaft ein schönes Bett aus folkloristischen und mittelalterlichen Klängen. Auch die Stimme von Markus Engel, die oft an Alea von SALTATIO MORTIS erinnert, ist durchaus angenehm zu hören. Zu den guten Ansätzen zählen jedoch auch einige Songs, die zeigen, dass KRAYENZEIT keineswegs stümperhaft vorgehen. “Moli Timere Messorem“ ist eine hymnische und tanzbare Nummer mit schön erzählter Gesichte, “Ruf Der Lamia“ überzeugt zwar weniger durch den Text, aber vielmehr durch die Mischung aus eingängigem Folk und hartem Riffing, ähnlich wie es der Song “Fegefeuer“ schafft.

Oft fehlt KRAYENZEIT jedoch schlichtweg das gewisse Etwas. Manche Songs hat man nach dem Hören bereits wieder vergessen bzw. denkt aufgrund der großen Ähnlichkeit der Titel, selbigen bereits gehört zu haben. Als noch relativ junge Band ist KRAYENZEIT mit “Tenebra“ auf einem guten Weg, wenngleich man nicht wirklich von einem Meilenstein sprechen kann. Unumstrittenes Highlight bildet jedoch der letzte Song der Platte: “Alles Von Mir“. Diese emotionale Ballade wirkt weit weniger verkrampft wie das restliche Album und klingt daher sehr ehrlich. Wenn die Band textlich wie musikalisch auf diese Art auf kommenden Scheiben überzeugen kann, darf man mit Sicherheit gespannt darauf sein, was da noch kommt.

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02.09.2016

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