Lau Nau - Valohiukkanen

Review

Laura Naukkarinen alias LAU NAU kommt aus dem Umfeld jener experimentellen Strömungen, die Folk mit psychedelischem Rock, Noise und anderer elektronischer Musik verbinden und mitunter als Freak/Psych/Acid/Free Folk bezeichnet werden. Eine avantgardistische und häufig anstrengende Musik also, die gerne auch gegen die Hörgewohnheiten von Leuten verstößt, die von sich glauben, sie hörten extreme Musik. Auf ihren Soloalben hält sich LAU NAU auf der eher träumerischen, manchmal auch unheimlichen Seite wunderlicher Hausmusik, die sie mit herkömmlichen Instrumenten wie auch mit allerlei Ausgefallenem bis hin zu Kochtöpfen und Kinderinstrumenten fabriziert. (Legendär: Das M&M’s-Mikrofon.) Das Psychedelische und Experimentelle bleibt dabei dennoch anwesend, mal mehr, mal weniger deutlich.

Experimentell ist die Musik auch auf „Valohiukkanen“, aber diesmal stehen die Kompositionen näher an Liedern im konventionellen Sinne. Sogar richtiggehende Ohrwürmer sind zu bestaunen. Das beginnt schon mit dem ersten Stück, bei dem eine ruhige Piano- und Violinenmelodie mit sanftem Gesang unterlegt wird. Im flott loslegenden „Kuoleman Tappajan Kuolema“ gibt es erstmals elektronische Beats zu hören: Ein Song, der auf einem ulkigen Indiepop-Rhythmus basiert, von noisigen Einsprengseln durchzogen wird und schließlich in einer Ambient/Folk-Passage ausklingt. Dazu singt Laura von den Möglichkeiten einer Liebesbeziehung mit dem Tod persönlich. Faszinierend! Der finnische Klassiker „Juokse Sinä Humma” aus den 50er Jahren wird neu interpretiert mit Gitarre, treibender Perkussion, schrägem Solo und Lauras unbekümmertem Gesang. Für dieses Lied alleine lohnt sich schon der Kauf dieses Albums. Meistens ist die Musik sehr beschaulich und behutsam, so etwa in „Paperthin“, hütet sich aber vor bloßer Gefälligkeit, indem rechtzeitig Disharmonisches dagegengesetzt wird.

„Valohiukkanen“ ist auf seine Art ebenso ungewöhnlich und bezaubernd wie die ersten beiden Alben von LAU NAU, nur eben leichter zugänglich. Am ehesten ähnelt diese Musik derjenigen von Künstlerinnen wie ISLAJA und KUUPUU, die schon mit LAU NAU zusammengearbeitet haben. Und wer mit SOAP&SKIN etwas anfangen kann, sollte hier auch reinhören.

09.04.2013

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