Linkwork - Locked

Review

Ich geb’s zu: Im alternativen Rock-Bereich bin ich ziemlich verwöhnt und schwer zufrieden zu stellen. Es gibt so viele Aspekte, auf die geachtet werden muss, wenn man in dem Bereich oben mitspielen will: Gefühl, Leidenschaft, Vielseitigkeit, emotionaler und passender Gesang und vor allem gute Songs. „Locked“ ist das zweite Album der deutschen Band LINKWORK, und insgesamt gibt es auf der Scheibe trotz einiger verbesserungswürdiger Dinge wohl mehr Licht als Schatten.

Das größte Plus der Scheibe ist das erstklassige Songwriting, das einige Nummern zu kompositorischen Perlen macht. „Isolated“, „Death Of Me“ oder „Not Like Them“ seien als Beispiel genannt, teilweise klingen LINKWORK etwas reißerisch umschrieben wie „Emo für Erwachsene“. Die attestierte Stilschublade „Metal-Punk-Pop“ kann man grob stehen lassen, das Bemühen der Band um eine ansprechende Vermengung aus harten Riffs und Melodien geht im Wesentlichen auf. Variantenreichtum kennt man bei LINKWORK auch, die Songs sind mal flott, mal groovig und midtempo-lastig, auch vor ruhigeren Tönen schreckt man nicht zurück. Vom kreativen Aspekt her betrachtet kann man die Scheibe durchaus empfehlen.

Mängel gibt es jedoch auch ein paar. Die Produktion (verantwortlich ist ein gewisser Lobo Panic) ist noch nicht ganz ausgereift, natürlich gibt es für die junge Band allerdings auch einen gewissen Low-Budget-Bonus. Trotzdem: Diese Art Musik muss differenzierter klingen, ansprechender abgemischt, „Locked“ wirkt insgesamt etwas unfertig, als ob man einfach alle Instrumente übereinander gepackt hat. Manche Momente verlangen einfach nach mehr Dynamik und etwas mehr Feintuning. Der Gesang ist insgesamt recht gut, auch wenn man sich an die Stimmlage bei dieser Art Sound erst gewöhnen muss. Hier greift wieder der vorhin von mir erwähnte „Emo für Erwachsene“-Aspekt: André klingt wie ein gestandenes Mannsbild und ist auch eins, vielleicht ist seine Stimme nicht unbedingt auf BULLET FOR MY VALENTINE-artige Emo-Gesänge ausgelegt. Das zeigt sich besonders dann, wenn es mal heftiger wird: LINKWORK klingen dann am besten, wenn sie ihre Fühler mehr in Richtung Metal und Rock ’n‘ Roll ausrichten.

Der Anfang jedenfalls ist gemacht und wenn sich LINKWORK darum bemühen, die angesprochenen Details ein wenig zu justieren, sind beim nächsten Mal sicherlich noch mehr Punkte drin. Ein Lob gibt es aber nochmals ausdrücklich für die kompositorisch sehr ansprechenden Ideen.

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31.08.2009

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