Liserstille - Empirical Ghost

Review

LISERSTILLE liefern mit „Empirical Ghost“ ihr neues Album ab. Der Sound ist ziemlich spacig geraten, Hall-Effekte sind quasi omnipräsent und es kommen Synthesizer zum Einsatz, die frisch aus den 80ern zu stammen scheinen und gelegentlich auch dem Gedudel von Arcade-Spielautomaten nachempfunden sind. Dadurch bekommt das Album eine ziemlich cheesige Note, aber bei Space Rock ist das ja zu erwarten. Darüber hinaus gemahnt der Sound von „Empirical Ghost“ an eine Mischung aus BEARDFISH und MUSE.

LISERSTILLE spielen also spacigen Art Rock, der weder mit Effekten noch mit Cheese geizt – der Käse läuft praktisch aus jeder einzelnen Rille der Platte heraus. Und wie leitet man ein Album wie „Empirical Ghost“ ein? Mit einem musikalischen Raketenstart natürlich. „Capsules“ ist so ziemlich der großartigste Einstieg, den jemals eine Scheibe mit – wenn auch nur dezenter – Weltraumthematik auf den Leib geschneidert bekommen hat. Die Single „Gold Future“ kann das Niveau halten und leitet in das kurze Instrumental „Hymn To The Past“ über. Bis hierhin ist alles super, aber danach lässt die Qualität des Albums leider nach.

Die Großartigkeit der beiden eröffnenden Stücke wird über den Rest des Albums nicht mehr erreicht, stattdessen verläuft sich „Empirical Ghost“ in Art-Rock-Klischees. Viel Kitsch, viele Melodien, viele Effekte, aber leider gehen LISERSTILLE die Höhepunkte abhanden. „This Wonderful You“ (allein schon der Name…) ist ziemlich schmalzig geworden und der trügerisch betitelte Zwölfminüter „Zenith“ ist viel zu lang geraten für das, was er zu bieten hat – die Hälfte hätte es locker getan. „Harlequin’s Tale“ und „Precognition“ ziehen das Niveau zwar wieder ein wenig an, können aber auch nicht die Kohlen aus dem Feuer holen.

Es ist wirklich schade, da legen LISERSTILLE einen derart sensationellen Start hin und landen nach gerade mal zwölf Minuten wieder auf dem Boden der Tatsachen. Die Musik ist zwar alles andere als unhörbar, aber eben ziemlich unspektakulär. Das Space-Gewand steht dem Sound der Dänen außerordentlich gut und sollte unbedingt ausgearbeitet werden, „Empirical Ghost“ ist aber leider nur okay. Fans können die Scheibe auf jeden Fall anchecken.

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20.04.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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