Lorna Shore - Pain Remains

Review

Soundcheck Oktober 2022# 2 Galerie mit 24 Bildern: Lorna Shore - The Pain Remains Tour 2023 in Wiesbaden

LORNA SHORE erleben seit ihrer „…And I Return To Nothingness“ einen Hype, den wohl niemand erwartet hätte. Schließlich ist die Band schon seit 2010 unterwegs, hat aber auch zahlreiche Besetzungswechsel zu verkraften gehabt. Zwar haben LORNA SHORE stetig an Bedeutung in der Deathcore-Szene gewonnen, der große Wurf war aber nicht dabei. Als sie sich 2019 von ihrem ehemaligen Sänger CJ McCreery trennten, stellte sich dies als unerwartetes Glück heraus – daran lässt auch das neue Album „Pain Remains“ keinen Zweifel.

“Pain Remains“ lebt vom Gesamtkonzept

Zwei Dinge sind dafür entscheidend: Die deutlich prominentere Orchestrierung, die schon die 2020er EP aus der Masse hob, und ihr neuer Sänger Will Ramos. Dessen stimmliche Vielfalt ist faszinierend wie bereichernd. In Kurzfassung ließe sich „Pain Remains“ sogar als konsequenter Schritt nach der EP zusammenfassen. Doch das wäre nicht gerecht: Das Album hat nicht nur einfach den Vorteil, dass es mehr Songs hat, sondern auch ein schlüssiges Konzept, das durch die verwendeten cineastischen Momente (der Spannungsaufbau in Intros und Zwischenspielen ist gewaltig), die einzelnen Songs und Kapitel der Geschichte komplett zusammenhält. Ein Effekt, der es trotz der inzwischen fünf veröffentlichten Singles lohnenswert macht, „Pain Remains“ am Stück zu hören.

Denn LORNA SHORE haben ein atemberaubend vielfältiges, brutales und gleichermaßen tiefes Werk erschaffen. Die Deathcore-Basis ist geblieben. Die Songs sind gewaltig, die Breakdowns krachen kompromisslos, und auch die frickeligen Soli sind längst nicht verschwunden. Doch was darüber hinaus passiert, wirkt frisch. Die symphonischen Elemente legen sich wie ein finsterer Nebel über die Songs, verdichten die beklemmende Atmosphäre und bieten Kontrast und Unterstützung für das wuchtige Schaffen. Blastbeats und schneidende Riffs gehören dabei ebenso zum Repertoire wie melancholische Leads und eben Will Ramos‘ Gesang.

Will Ramos ist eine Bereicherung für LORNA SHORE

Der Fronter, der innerhalb kürzester Zeit Protagonist in zahlreichen Reaction-Videos geworden ist, liefert auf „Pain Remains“ eine unglaubliche Bandbreite an Screams, Growls und (in Ermangelung eines besseren Worts) animalischen Geräuschen, dass er sich ideal als weiteres Instrument ins Bandgefüge fügt. LORNA SHORE haben, wenn das überhaupt möglich ist, noch mehr darauf geachtet seiner Stimme einen prominenten Platz einzuräumen, und er füllt diesen. Allein das überragende „Sun//Eater“ oder hochemotionale „Pain Remains I: Dancing Like Flames“ wird durch seinen Variationsreichtum noch emotionaler, noch dramatischer. Aber sich an einzelnen Songs festzuklammern, würde den Rahmen sprengen. Denn die Faszination liegt bei „Pain Remains“ oder LORNA SHORE ohnehin im Gesamtbild. Die Brutalität und Komplexität ist im Gegensatz zu vielen Genre-Bands eben nicht Kern der Geschichte, stumpf ist ohnehin nichts.

Stattdessen vereinen LORNA SHORE eine enorme Anzahl an Elementen, um daraus ein überwältigende Einheit zu machen, die einerseits komplex ist, auf der anderen Seite aber auch unglaublich fesselnd. Denn bei allem, was „Pain Remains“ fordernd macht, schwingt eine Catchiness mit, die in dem Bereich selten ist … und die Jungs auch über die Grenzen attraktiv macht.

Wir vernachlässigen einmal die Aufzählung von Einflüssen, die von Filmmusik bis (Symphonic) Black Metal reichen dürfen, und betrachten „Pain Remains“ als das, was es ist: Ein unfassbar gutes modernes Album, das auch in seiner fetten Produktion absolut Sinn ergibt. Logisch muss einem das nicht gefallen, es ist schließlich Kunst – doch die Ebenen, auf denen sich anknüpfen lässt, sind beachtlich: Atmosphärisch, eingängig, komplex, brutal, emotional, gewaltig … es ließen sich weiter beliebig Adjektive addieren – doch der finale Schluss ist einfach: Ein Album, das 2022 prägen dürfte und LORNA SHORE wohl endgültig aus den Genre-Grenzen reißt.

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10.10.2022

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50 Kommentare zu Lorna Shore - Pain Remains

  1. ultra.silvam sagt:

    Deathcore ist und bleibt Mist, allen voran die kommerzgeilen Lorna Shore.

  2. doktor von pain sagt:

    Deathcore ist nicht unbedingt mein Fall, aber Lorna Shore sind super.

  3. nili68 sagt:

    Ich hätte mal ’nen ähnlichen „Kommentar-Stil“ wie ultra.silvam, bis ich merkte, dass man damit eh nur Spackos beeindruckt. Kann natürlich auch sein.. lassen wir das. 🙂
    Zu Lorna Shore: Manchmal ist mir das zu „opulent“ und CJ McCreery war imo auch besser, aber geht schon, wenn man in der Stimmung für gut gemachten Kitsch ist.

  4. metal-maniac sagt:

    Irgendein deathcore-Musiker muss dem Ultra.silvam mal die Freundin ausgespannt haben. Beim letzten LS-release hat er auch schon solche unqualifizierte Kommentare raus gehauen.

    Aufs neue Album bin ich wirklich gespannt, die bisher veröffentlichten Songs waren ausnahmslos großartig. Zweimal live gesehen, beide Male absoluter Abriss. Deathcore ist normalerweise auch überhaupt nicht meine Baustelle aber wie der Autor schon erwähnt, LS sind über die Gerne-Grenzen hinaus attraktiv. Das kann man wenn man es unbedingt negativ sehen will, auch kommerzgeil nennen. Oder aber man erkennt einfach an, dass das Ganze nicht dem eigenen Geschmack trifft. Aber das wäre ja zu einfach…

  5. blackthrash sagt:

    ,,,kommerzgeilen Lorna Shore!

    tatsächlich hab ich von dieser Band noch nie was gehört, was aber nichts heissen muss.
    Metalcore, Mathcore oder auch Deathcore sind so Genre’s wo sich für mich alles gleich anhört.
    Meine Tätowiererin hört fast nur Metalcore und ich bin dann am raten, liege aber fast immer falsch.

  6. Laniakea sagt:

    ultra.silvam ist das, was man im österreichischen Volksmund gerne mal einen „Erzdepp“ oder „Erzdeppin“ nennt. Früher, als das Internet noch ein bisschen „kleiner“ war, konnte man auf diese Weise vielleicht noch einigermaßen anecken oder teilweise sogar ganze Reviews füllen, aber heutzutage sind derart stumpfe Edgelord-Aussagen schon sehr muffig. Zumal es im Falle von Lorna Shore genügend sachliche Angriffsfläche gibt: Grauenhaft (über-)produziert, nahezu alle Songs klingen gleich und werden dabei auch noch formelhaft aufgezogen. Exemplarisch für diese Kreativitätswüste steht der Song „Pain Remains II“, dessen einzige Überraschung es ist, dass er an der Stelle, an der man einen weiteren der unzähligen Copy-Paste-Breakdown erwartet, keinen Breakdown ausspielt, sondern stumpf weiterballert. In anderen Worten: Die Jungs sind allesamt sympathische, technisch sicherlich nicht ganz unbegabte Musiker, aber zu echten Künstlern bzw. echten Songwritern haben sie es (bisher) nicht geschafft. Klar, diese Wall of Sound und die extremen, technisch anspruchsvollen Vocals sind zunächst beeindruckend und für viele sicherlich auch (zu Recht) brutal, aber im Umkehrschluss vermisst man hinter dieser doch recht schnell bröckelnden Fassade vieles, was ein gutes Album ausmacht. Man ertappt sich einfach zu oft dabei, dass man zunächst staunend mit dem Kopf schüttelt und sich fragt, wie das möglich ist – vor allem stimmlich -, im nächsten Moment aber dann regelrecht gelangweilt abwinkt und stattdessen lieber etwas Anderes hört; zumal der komprimierte Ami-Plastiksound auf Dauer enorm anstrengt. Ich meine das echt nicht böse und habe Lorna Shore auch viele Chancen gegeben, aber als ich sie live gesehen habe, hat sich dieser Eindruck leider eher verfestigt. Bemerkenswert, dass Will Ramos diese Gesangsleistung auch live erbringen kann, aber der Rest klang wie ein einzelner, 30-40 minütiger und repetitiver Song.

    6/10
  7. onlythewindremembers sagt:

    Ob das nun überproduziert ist oder nicht, darüber kann man von mir aus noch streiten. Aber gleich klingen die Songs mMn nicht wirklich.
    Ich kann das Zeug tatsächlich über länger Zeit hören. Grad „Pain Remains I“, „Sun//Eater“ und „Cursed to die“ sind Songs, die auch schon mal in Dauerschleife liefen. Aber naja, subjektiv und so halt, gell?
    Mir taugts und ich freu mich auf die Scheibe.

  8. metal-maniac sagt:

    Das mit der Überproduktion lasse ich sogar gelten. Das stört mich tatsächlich auch ab und an, ist aber wohl leider Genre üblich. Dass die Songs aber alle gleich klingen, halte ich selbst bei aller subjektiver Wahrnehmung für schlichtweg falsch.

    Wenn man zwischen Songs wie bei „to the hellfire“ und „sun//eater“ keinen Unterschied hört, weiß ich auch nicht. Ja, es gibt viele breakdowns und ja, das muss man sicher nicht mögen. Mich nerven die bei den meisten Core-Bands auch. Aber gerade Will Ramos Stimme lässt diese hier doch immer recht individuell wirken. Ist aber ein bisschen so, also würde man sich bei klassischen Metal über die ständigen Gitarren-Soli beschweren.

    PS: ich frage mich warum hier schon wieder Punkte vergeben werden, obwohl das Album noch nicht mal komplett draußen ist…

  9. nili68 sagt:

    Das ist schon alles sehr vordergründig und auf dicke Hose gemacht, aber manchmal schmeckt auch ein fetttriefender, ungesunder Cheese Burger. 😉 Exzessiv und über längeren Zeitraum kann ich sowas aber nicht mehr hören. Der Stil Symphonic Deathcore ist aber grundsätzlich schon okay.

  10. Laniakea sagt:

    Grundsätzlich beschwere ich mich überhaupt nicht, sondern gebe meine Meinung zum Besten. Die Jungs haben sicherlich ihren verdienten Erfolg und werden wohl auch noch weiter wachsen, was ihnen wiederum auch gegönnt sei. Aber wenn du mir hier jetzt ernsthaft weismachen willst, dass man zwischen „Immortal“, der EP und den Singles des neuen Albums bzw. dem gesamten neuen Album große Unterschiede heraushören kann, können wir das hier auch lassen, weil ich das für ein Märchen halte und wenig Anlass sehe/höre, um an diesem Eindruck etwas ändern zu können. Für mich klingt das alles entweder extrem ähnlich oder oftmals regelrecht gleich, was allerdings auch an besagtem totkomprimierten Plastiksound liegt (oder liegen kann), der jegliche Details, sofern vorhanden, erstickt und das alles sehr matschig, ja, regelrecht intransparent transportiert. Ja, Will Ramos‘ Stimme klingt sehr individuell, was ich ihm auch gar nicht abgesprochen habe. Ich werde trotzdem den Eindruck nicht los, dass Lorna Shore ohne CJ McCreery und/oder Will Ramos nicht ansatzweise so populär wären, weil beide durch ihre sehr charakteristischen Stimmen und deren extreme, quasi „opulente“ Darbietung enorm viel Aufmerksamkeit generiert haben. Instrumental betrachtet ähneln sich die einzelnen Songs aber viel zu sehr, als dass das je der ausschlaggebende Punkt für den derzeitigen Erfolg sein könnte. Meine Meinung dazu ist übrigens nicht universell, sondern eben, man ahnt es bereits, nur meine Meinung. Mir ist durchaus bewusst, dass es auch andere Bands gibt, die gefühlt denselben Song hundertfach recyclen, aber bei Lorna Shore fällt es zumindest mir persönlich besonders negativ auf.

  11. Laniakea sagt:

    „ohne CJ McCreery und Will Ramos“ heißt in diesem Falle: mit einem Allerweltsdeathcoresänger.

  12. nili68 sagt:

    Das fällt dir vermutlich deswegen negativ auf, weil die Songs trotz (oder wegen) dem ganzen Pomp etwas an Tiefe vermissen lassen. Fast Food-Mucke halt, die kurzweilig schon mal geht, aber es gibt Besseres. Ingested, Signs Of The Swarm..

  13. nili68 sagt:

    ..und weibliche Fans zählen eh nicht, weil Will Ramos so süüüüüüß ist! 😀

  14. dan360 sagt:

    https://m.youtube.com/watch?v=8B7M_wPMH_k

    Hier mal ein eindrückliches Video, in dem man sehen kann, dass alle auf höchstem Niveau spielen.
    Und ich muss mich korrigieren, Ramos ist momentan der abartigste Vocalist! Wie kann man so ne Range haben und punktgenaue Kontrolle über seine Techniken??! Das ist/klingt einfach unmenschlich…
    Und dann hört man live zwischen den Songs seine Sprechstimme & denkt nur wtf??

  15. metal-maniac sagt:

    Ne, wenn du zwischen der immortal (schön, dass du das Beispiel selbst einbringst) und dem neuen Zeug hörst, brauchen wir wirklich nicht weiter diskutieren 😀

    Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich stimme dir durchaus zu, dass die Songs wiederkehrende bzw. sich wiederholende Elemente haben (welch Wunder, es ist die selbe Band) und dass deren große Popularität zu einem nicht unerheblichen Teil an zwei außergewöhnlichen Sängern hängt.

    Der Behauptung, dass das alles einfach nur ein große, sich wiederholende Masse ist, widerspreche ich aber vehement. Für mich hatte bisher jeder veröffentlichte Song mehr als genug eigenständige Merkmale. Ich höre jedenfalls selbst die EP immer noch sehr gerne ohne dass es mir langweilig wird. Aber das ist nur meine Meinung.

    @nili: was von fastfood mucke erzählen und dann zwei x-beliebige Deathcore-bands in den Raum werfen. Nach der Logik bedeutet tiefgründig also weniger catchy/vertrackter oder wie? Kann man so sehen, muss man aber nicht…

  16. metal-maniac sagt:

    *keinen Unterschied hörst

  17. nili68 sagt:

    >Nach der Logik bedeutet tiefgründig also weniger catchy/vertrackter oder wie?<

    Eine gewisse subtile Note oder das es sich nicht jedem auf Anhieb erschließt auf jeden Fall. Das bedeutet natürlich nicht, dass gerade vertrackte, technische Sachen zwangsläufig tiefgründig sind, aber supereingängige Sachen sind es selten bis nie.

  18. ArtBeck sagt:

    Krawalloballo (okay, das ist die Musikrichtung) in Hochglanzplastik (könnte man anders machen) und „Schwanz“-Parade: Death(Metal)-Core und Narzissmus gehen schon per se Hand in Hand wie kaum etwas anderes. Hier trieft wirklich jede Sekunde vor unerträglichem Gewichse. Null Dynamik, null Leben. Trotzdem 4 Punkte für die Arbeit, die sie sich damit gemacht haben. Da wurden schon reichlich Spuren erstellt und übereinander gelegt. Respekt!

    4/10
  19. metal-maniac sagt:

    Ernsthafte Frage: Wo hast du das Album bereits hören können, um deine hochqualifizierte Einschätzung schon jetzt abgeben zu können?

    Ich geb jetzt einfach mal 9 Punkte weil ich finds voll gut ohne es komplett gehört zu haben.

    9/10
  20. ArtBeck sagt:

    PresseZugang. Ist zwar „nur“ mp3, aber die Erfahrung zeigt, dass da CD oder Vinyl nicht mehr erheblich entscheidend sind.
    Ich schätze andere Meinungen sehr und lasse sie unkommentiert. Darf ja jeder meinen was er will.

  21. nili68 sagt:

    >Darf ja jeder meinen was er will.<

    Soweit kommt das noch! Dafür sind Foren aber nicht da. Jeder mit 'ner andren (falschen) Meinung als ich, darf sich virtuell geohrfeigt fühlen.

  22. ClutchNixon sagt:

    Mir ist das von allem zu viel und Beatdowns nerven mich persönlich nur noch. Aber schön, dass euch gefällt.

  23. metal-maniac sagt:

    Ich schätze Meinungen mehr, wenn sie nicht vor Polemik überquellen.

  24. nili68 sagt:

    Warum sollte man eine andere Meinung als die eigene schätzen? Man kann sie notgedrungen akzeptieren, weil man ja eh nichts dran machen kann, aber „schätzen“..?

  25. metal-maniac sagt:

    Tja Nili, die Welt ist tatsächlich etwas größer als der metal.de-Kommentarbereich. Da kann es ab und an durchaus nicht schaden sich auch mal andere Sichtweisen auf ein Thema anzuhören und Stück weit zu reflektieren.
    Ein vernünftiger Diskurs (daher auch mein letzter Kommentar) kann einen tatsächlich im Leben weiterbringen. Das bedeutet natürlich noch lange nicht, dass man die Meinung dann auch teilen muss. Das lernt der Eine früher, der Andere später und manche Menschen eben nie.
    Wobei ich Kommentare speziell im Internet nochmal gesondert betrachte, im wirklichen Leben ist das nochmal eine andere Sache. Wobei ich immer mehr das Gefühl bekomme, dass viele Menschen nicht mehr fähig sind da einen Unterschied zu erkennen.
    Aber ja, das driftet alles jetzt zu weit vom eigentlichen Thema ab. Just my 2 cents…

  26. nili68 sagt:

    Das war keineswegs auf Metal,de bezogen. Auch gibt es Themen, z.B. in ethischen Dingen, wo es höchstens einen Kompromiss geben kann, wenn man mit Leuten umgehen muss, um sich nicht den Schädel einzuschlagen, was aber weit davon entfernt ist, die Meinung des anderen zu schätzen.
    Man sollte sich aber ehrlich reflektieren, wo Defizite in der eigenen Einschätzung vorhanden sein könnten und da für Korrekturen offen sein. Das Ganze kann natürlich trotz guter Absicht fehlerbehaftet sein, weshalb, in einem größeren Kontext Kriege auch niemals enden werden.. Amen. 😀

  27. onlythewindremembers sagt:

    Echt interessant, wie ständig so ein Grundsatz-Gewichse in den Kommentaren losgetreten wird.

  28. metal-maniac sagt:

    Keine Sorge, ich bin jetzt wieder raus. Ich empfinde solche Diskussionen im Kommentarbereich einer Website, bei der es hauptsächlich um Musik gehen sollte, meistens als komplett unnötig. Habe hier eh schon wesentlich mehr geschrieben als ich es üblicherweise tue. Bei dem ein oder anderen User hier frage ich mich nur häufiger, ob sie das was da verzapfen wirklich ernst meinen.

  29. nili68 sagt:

    IMO auf jeden Fall interessanter als „Geiles Album, der letzte Rotz, gefällt mit, gefällt mir nicht..“. Das erwähnt man ein mal und gut. Irgendein Bezug wird zu dem „Gewichse“ schon da sein, auch wenn das manche überfordert oder nicht interessiert. Dann begnügt man sich halt mit „Geiles Album“ usw. und lässt die Erwachsenen schreiben.. 😛

  30. nili68 sagt:

    >Bei dem ein oder anderen User hier frage ich mich nur häufiger, ob sie das was da verzapfen wirklich ernst meinen.<

    Das frage ich mich auch, nur wahrscheinlich anders als du. Naja, im Lummerland ticken die Uhren halt etwas anders..

  31. rtrkrt sagt:

    … und bestenfalls kommt dann noch irgendein Vollhonk daher und wagt zu behaupten, dass er beide/alle Seiten nachvollziehen kann!

    Aber im Ernst: Während mich die „… and I return[…]“-EP auf ganzer Linie zu begeistern wusste, fühlten sich die ersten Auskopplungen des neuen Albums für mich in der Tat nach Recycling an. Aufbau, Instrumentierung, Vocals … mindestens sehr ähnlich bis gleich. Insofern kann ich einige der kritischen Stimmen hier durchaus einordnen.

    Ich freue mich trotzdem drauf und werde dem Album einen oder zwei Durchläufe zugestehen, bevor ich mir eine endgültige Meinung erlaube.

  32. metal-maniac sagt:

    Ah dieses Mal hat es etwas gedauert aber nun ist der klassische, ach so erwachsene, edgelord-Nili doch wieder da 😀

  33. nili68 sagt:

    Das kommt dir nur edgy vor, weil du in so konventionellen und eingeengten Bahnen denkst.
    Ich würde gern‘ mal über die Todesstrafe oder Gender-Themen mit Bezug zu psychischen Störungen diskutieren (was ich anderswo tue). Ist aber jetzt nur rhetorisch gemeint..

  34. metal-maniac sagt:

    Ah ok jetzt weißt du anhand von einer Handvoll Kommentare wie ich denke. Jetzt wird’s wirklich albern 😀 Ich bin raus, genug Internet für heute.

  35. nili68 sagt:

    Sollte eigentlich klar sein, dass es nur um deine Ansagen hier und jetzt geht und ich kein umfasssendes psychologisches Profil über dich erstellen will.
    Mir ist schon klar, dass ich schreiben kann, was ich will, da kommt immer was dagegen mit ’nem lustigen Smiley. Wenn ich nichts Besseres zu tun habe, ist das aber okay, allerdings leidet der Unterhaltungs-Faktor schon etwas.

  36. noehli69 sagt:

    Nili nur für dich und deinen Unterhaltungsfaktor: „🤦🏼‍♂️“.
    Fehlt zur Unterhaltung nur noch der Rumpel-Watu mit ner Produktions Expertise 🙄.
    Ansonsten halt ich es wie rtrkrt, ohne Presse Zugang (Leute gibst😳) wart ich erstmal das Endprodukt ab. Die beiden Song hauen mich noch nicht aus den Socken, wobei ich die letzten Sachen ganz gut fand ….warten wir’s ab☝🏼.

  37. doktor von pain sagt:

    @ArtBeck: Für welches Magazin (oder welches Medium auch immer) schreibst du denn? Einen Pressezugang bekommt man ja nicht aus Jux und Dollerei. Würde zumindest ich als jemand mit Presseausweis mal sagen.

  38. Laniakea sagt:

    Watudulli taucht ausschließlich dann in seinem Sumpf gen Oberfläche empor, wenn’s um Nuclear Blast geht, weil seine geistige Kapazität nie ausgeprägt genug dafür war, seine Aversionen in verschiedene Richtungen zu entwickeln, weswegen aus ihm auch so ein eindimensionales Abziehbildchen seiner selbst geworden ist. Aber genug von und zu dieser traurigen Figur. Hier geht’s ja eigentlich um Lorna Shore und ich bin ehrlicherweise überrascht davon, dass die Konträrmeinungen zu einem ja doch eher harmlosen Release so kontrovers aufgenommen werden. Ich will das jetzt auch nicht erneut durchkauen, weil’s so scheiße dann doch nicht ist, aber dafür eben „typisch amerikanisch“ und damit recht oberflächlich. Die Vorbilder dieser „Symphonic Deathcore Bewegung“ sind mit Dimmu Borgir, Cradle of Filth und Co. ja doch recht eindeutig, allerdings fehlen 99% dieser „Symphonic Deathcore Bewegung“ einfach Finesse und Feingefühl. Sie scheinen irgendwie zu glauben, als müsse man lediglich extremen Metal(core) mit Symphonics/Orchestrals zusammenwerfen und – et voila! – vollbracht ist die große Tat. Davon abgesehen ist es auch ein wiederkehrendes Phänomen in Metal- und Deathcore, dass ein prägnantes Element, sobald es sich als einigermaßen erfolgreich entpuppt hat, bis zum Erbrechen von gefühlt jeder Band so übernommen wird. Plötzlich sind sogar Chelsea Grin symphonisch. So wird sich dieses Genre halt „niemals“ antizipieren, wenn man immer nur wie der kleine Bruder klingt, der sich alles von seinem großen Bruder abschaut aber dabei gar nicht begreift, warum er gerade diesen oder jenen Kniff angewendet hat.

  39. Laniakea sagt:

    Ich meinte natürlich „emanzipieren“, aber die Editierfunktion scheint für Metal.de immer noch dem Neuland anzugehören.

  40. onlythewindremembers sagt:

    „allerdings fehlen 99% dieser „Symphonic Deathcore Bewegung“ einfach Finesse und Feingefühl.“

    Meiner Meinung nach stechen LS da aber noch heraus. Aber kann man so oder so sehen. Im Endeffekt ja auch egal. 🤷🏻‍♂️

  41. RockHard sagt:

    Also ich finde die stilistische Ausrichtung der Band extrem spannend: Brutal und emotional zugleich.

    Da gibtes aber auch andere Bands, die in ähnlichem Fahrwasser zuletzt Maßstäbe setzen konnten:

    Shadow Of Intent – Elegy (2022) (die beste Band des Genres?)

    Mental Cruelty – A Hill To Die Upon (2021)

  42. Hans Völkel sagt:

    So liebe Leute, wir freuen uns natürlich über die angeregte Diskussion. Wir bitten aber trotzdem darum, bei allem Eifer einen gewissen Umgangston zu wahren. Persönliche Angriffe, auch gegen Leute die sich hier bisher gar nicht an der Diskussion beteiligt haben, bitten wir zu unterlassen. Wir möchten keine Beiträge löschen, werden dies im Zweifel aber ohne jeden weiteren Kommentar tun.

  43. reim sagt:

    Also es ist Deathcore. Und dafür dass es Deathcore ist, ist es im direkten Vergleich zu andren Vertretern des Genres doch ziemlich abwechslungsreich und weniger stumpf. Mir gefällt die schon mit der EP eingeschlagene Richtung und ich find die Entwicklung spannend etwa wie auch bei Mental Cruelty oder Shadow of Intent. Es gibt Bands des Genres, wie etwa Thy art is murder (Behemoth) oder Fit for an Autopsy (Gojira) die mir zu offensichtlich kopieren von anderen etablierten Bands kopieren. Das Lorna Shore nicht den Symphonie Black Metal erfunden haben ist schon klar. Sie nehmen sich halt davon was sie brauchen und verwenden es geschickt und spannend für ihre Songs. Und ja es ist auch manchmal „catchy“ 😉 so what? Das war ja Dissection auch…

    9/10
  44. Lysolium 68 sagt:

    Yo ist definitiv Dässkoär. Macht Laune…😂

  45. ColdAsICe247 sagt:

    Mein Album des Jahres und als langjähriger Thrasher eine gänsehauterzeugende Einstiegsdroge in die Welt des Melodic Deathcore.

    10/10
  46. rtrkrt sagt:

    … and I return to this thread with my final thoughts – nur echt mit der Sandwich-Methode: Bereits mit dem ersten Komplettdurchlauf auf dem Ergometer am Freitagmorgen steht fest, dass es sich bei Lorna Shore und ihrem „Ramos-Langspiel-Debüt“ um handwerklich astreinen Deathcore handelt.

    Allerdings hat mein Impuls, bereits während des dritten Tracks zur Vorgänger-EP wechseln zu wollen, auch schnell das größte Problem von „Pain Remains“ offenbart, denn hier gibt es absolut nichts zu entdecken, das „[…]Nothingness“ nicht bereits in formvollendeter Weise geboten hat. Im Gegenteil: Die Dramaturgie des Vorgängers wird trotz des konzeptionellen Ansatzes zu keinem Zeitpunkt erreicht. Die herausragendsten Momente sind mit den vorab ausgekoppelten „Sun//Eater“ und „Into the Earth“ bereits wohlbekannt, allerdings nur deshalb so bemerkenswert, weil sie im Prinzip die – zugegebenermaßen affengeile – „To the Hellfire“-Formel abspulen; und zwar bis zu dem Punkt, an dem es an unschöne Selbstplagiierung grenzt.

    Vielleicht bin ich wirklich der Eine-Platte-Typ, als den ich mich immer sehe. Dann hätten die Ramos-Ära Lorna Shore in meiner Welt mit ihrem letztjährigen Einstand ihren Zenit erreicht, was ich durchaus zu verkraften vermag, kann ich doch immer zu dieser Platte zurückkehren, wenn mir danach ist.

    Am Ende bleibt es natürlich sehr guter Deathcore. Die oben aufgeführten Gründe zeigen aber, dass es ein anderes Review mit seinem abschließenden „Schade“ in der Tat auf den Punkt gebracht hat.

    6/10
  47. Berthold.Brechteisen sagt:

    Gefällt mir zwar soweit, aber ist mir fast schon auf dauer zu melodisch, etwas mehr mehr Deathcore, und ein bischen weniger Symphonic hätte ich nicht verkehrt gefunden. Da sagt mir die …And I Return To Nothingness doch deutlich mehr zu. Will Ramos ist zwar ohne Zweifel ein unglaublich talentierter Sänger, aber auf 60 Minuten dieses ständige rum jonglieren mit seiner Stimme ist mir auch fast zu anstrengend. Da wär manchmal etwas weniger mehr gewesen, zumal der wow Faktor nach der EP eh nicht mehr so enorm ausfällt(zumindest bei mir).

  48. Vinceprince1 sagt:

    Überkrass das Album! Finde es hammergeil!

    9/10
  49. mgandalf sagt:

    10 von 10 – nur um den „Ach ist das eine plastikproduzierte Scheisse-Kligscheissern“ eins auszuwischen….
    Aber enrsthaft – geiles Album !!

    Und hier ist mal soo wenig Ahnung für unfassbar viel Meinung am Start…

    10/10