Lost Shade - Rückkehr Nach Asgard

Review

Sie machen sich nun also auf, die drei unbeugsamen Krieger vom Bodensee. Die „Rückkehr nach Asgard“ ist beschlossene Sache, und LOST SHADE lassen uns daran teilhaben, wie sie dieses Unterfangen anzugehen gedenken. Aber Zweifel sind erlaubt: Asgard, das ist doch der Wohnort des Göttergeschlechts der Asen – haben da drei Badener Nachwuchsmusiker überhaupt Zutritt? Dürfen die ihre umgedrehten Kreuze mitnehmen? Und kommt es bei den Damen und Herren Göttern gut an, wenn sich die Burschen mit Met volllaufen lassen und dann wirre Weisen trällern? Fragen über Fragen.

Fest steht, dass sich LOST SHADE diesen Schritt lange überlegt haben, seit 2003 nämlich, als sie mit ihrem Demo „Wotanic Battle“ um die Ecke kamen. Seitdem hat das Trio Lieder geschrieben, an Melodien gefeilt, Riffs gerifft und Texte gedichtet, die sich gewaschen haben: Da wird also in Schlachten gezogen, ein Feuersturm entfacht, prophezeit, geschworen und gerächt, dass es eine wahre Freude ist. Und die ist umso größer, wenn man es sich in der Höhle so richtig gemütlich macht und ordentlich zecht: „Komm in die Höhle / Auf ein kühles Bier / Platz und Met / Haben wir auch hier“. Das macht Laune. Leider ist den Dreien dabei der Keyboarder abhanden gekommen, nicht jedoch bevor er mit allerlei Synthie-Sounds und Akkordeon-Attacken die Songs ausgeschmückt hat. Sicherlich gibt es den einen oder anderen Heidenkrieger, der das stimmungsvoll findet.

Aber wer weiß, vielleicht haben die Asen ja ein Einsehen und lassen das Trio schließlich nach Asgard vor. Denn dort könnten sie den Burschen mal zeigen, wie man schmissige Songs komponiert, und ihnen die pappigsten Melodieführungen austreiben. Außerdem, könnten sie LOST SHADE vormachen, wie man „Run Runaway“ von SLADE so covert, dass es sich vernünftig anhört. Und wenn die Asen gerade einmal dabei sind: Vielleicht kennen sie noch ein altes Hausmittel für den Sänger, der sich kurz vor den Aufnahmen den Rachen verkohlt hat. Das kommt eben davon, wenn man beim LARP (mit ordentlicher Schlagseite vom vielen Met) den bösen Drachen spielen will – und jetzt klingt er wie ein Mainzelmännchen.

Sonst noch was? Vielleicht kann ja irgendjemand den Jungs zu einem vernünftigen Drumcomputer verhelfen – bald ist ja Weihnachten. Ob ein solcher Wunsch aber von den Asen erfüllt wird, sei mal dahingestellt. Und wenn es damit nichts wird, sollten ordentliche Wanderschuhe her – der Weg nach Asgard ist länger, als die Jungs von LOST SHADE sich das vorgestellt haben.

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04.11.2010

- Dreaming in Red -

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2 Kommentare zu Lost Shade - Rückkehr Nach Asgard

  1. Anonymous sagt:

    Boa, scheinen ja \"wir hassen Viking Metal\" – Wochen bei Metal.de zu sein. Sowohl die neue Heathen Foray und auch diese Scheibe sind meiner Meinung nach der Hammer. Das Review liest sich wie frühpupertierende Frustbewältigung ohne den Versuch vernüftige Kritik auszuüben. Zum Album selber, habs seit dem Wochenende und mir gefällts besser als die letzte Varg Scheibe, auch wenn die Drums etwas mehr Druck vertragen könnten. Riffing und Atmosphäre sind vom feinsten und Gesang eben typischer Black Metal (is mir persönlich lieber als dieses trendige Amon Amarth Gegrunze). Kanns selber somit jedem Viking/Pagan Fan empfehlen.

    10/10
  2. cursewithmourn sagt:

    Varg soll schlechter sein als diese Anfänger? Hörst du richtig Musik?

    0 Punkte für die CD. Ich habe es mir angehört und finde es nur lachhaft. Zeitverlust!!! Übelste Poserei und völlig unnötig!