
Es ist vielleicht nicht die typische Metalband, die sich Century Media hier geangelt haben. Aber das heißt nicht, dass die jungen Briten von LOVE IS NOISE nichts Interessantes zu bieten hätten. “To Live In A Different Way” ist nämlich ein farbenfrohes Debüt, das vielleicht noch nicht auf ganzer Linie überzeugt. Ein schlechter erster Eindruck sähe aber auch gänzlich anders aus.
“To Live In A Different Way” – warum eigentlich nicht?
Im Promotext werden allerhand Acts in den Ring geworfen, um den Sound von LOVE IS NOISE zu beschreiben. Wenn wir aus diesen mal OASIS und DEFTONES hervorhaben, kommt man der Sache recht nahe. Dazu stelle man sich vielleicht noch eine “entproggte” Version von Bands wie DREDG oder KARNIVOOL vor und addiere vereinzelte Elemente von Screamo und Post Hardcore – fertig ist der Cocktail! Selbst wenn man wie der Schreiber dieser Zeilen gar nicht zur Kernzielgruppe dieser Musik gehört, muss man der Band handwerkliche Kompetenz und durchdachte Songstrukturen attestieren. Der Gesang von Cam Humphrey ist insbesondere für Metalfans sicherlich Geschmackssache, überzeugt objektiv aber.
Eine Weile lang macht das Spaß und wirkt durchaus frisch. Songs wie die vorn platzieren “Devotion” oder “take.one.minute” haben Hooks, abwechslungsreiche Arrangements und sind gelungen produziert. Für Fans dieser Musik mag sich das anders gestalten, aber auf Dauer des Albums nimmt der Reiz etwas ab. Nicht alle stilistischen Ausreißer (z. B. “Jawbreaker”) sind gelungen; die Gesangsmelodien scheinen sich zu wiederholen und abzunutzen. Zudem haben LOVE IS NOISE ihre besten Ideen am Anfang des Albums platziert, während der Titelsong, “Anemoia”, “Sunshine” und Co. ein wenig zu behäbig vor sich hin plätschern.
LOVE IS NOISE hinterlassen guten ersten Eindruck
Auch wenn es auf Albumlänge noch nicht ganz gelungen ist, durchweg zu fesseln, haben LOVE IS NOISE den richtigen Ansatz und eine Menge Potential. Somit ist “To Live In A Different Way” sicherlich eines der besseren Debüt-Alben, die man im Bereich Modern Rock/Metal aktuell so um die Ohren bekommt, da die Briten bereits über einen stimmigen eigenen Stil verfügen. Fans dieser Musikrichtung könnten das allerdings durchaus euphorischer sehen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!